Witten. Die Corona-Zahlen laufen bundesweit aus dem Ruder - in Witten wird der Weihnachtsmarkt aufgebaut. Passen Glühwein und Pandemie zusammen?
Während die Corona-Zahlen explodieren und das Robert-Koch-Institut eindringlich vor großen Menschenansammlungen warnt, werden in Witten die Stände und Hütten für den Weihnachtsmarkt aufgebaut. Kommt angesichts der zugespitzten Lage keine Skepsis auf?
„Uns ist allen bewusst, dass wir weiterhin in Zeiten der Pandemie leben“, sagt Thomas Grass, Vorsitzender der Schaustellervereinigung Witten. Er selbst wird hauptsächlich die Glühweinpyramide auf dem Berliner Platz betreiben. Ein Ort, an dem sich zu guten Zeiten mehrere hundert Menschen fröhlich zum Umtrunk treffen. Wenn es zu voll wird und die Menschen zu gedrängt dort stehen, werde man ihnen ins Gewissen reden. Grass: „Wir werden alle darauf aufmerksam machen, dass Corona noch da ist.“ Unter freiem Himmel und in Glühweinlaune könne der ein oder andere das schließlich auch mal vergessen.
Gesundheit hat in Witten Priorität
Auf dem ganzen Weihnachtsmarkt gilt die 3G-Regel. Besucherinnen und Besucher müssen geimpft, genesen oder getestet sein. Das werde auch stichprobenartig kontrolliert, so das Stadtmarketing. „Wird jemand ohne einen Nachweis erwischt, hat das Konsequenzen“, sagt Abteilungsleiter Karsten Zierdt. Das Ordnungsamt oder die Polizei werde dann Bußgelder verhängen und die Person des Platzes verweisen.
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Zudem muss vor den Ständen und den wenigen Karussells ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Überall stehen Desinfektionsspender. Neben all diesen Maßnahmen habe man die weitere Entwicklung im Blick, so Zierdt. „Sollte sich an den Vorgaben des Landes etwas ändern, werden wir sofort reagieren.“ Das heißt: Man könne für den Fall der Fälle nachschärfen und auf 2G umschwenken. Es sei auch denkbar, einzelne Glühweinstände einzuzäunen und den Einlass dort genau zu kontrollieren. Das Stadtmarketing ist als Veranstalter im engen Austausch mit dem Ordnungsamt.
Es wird 20 Schaustellerbuden in Witten geben
Die insgesamt 20 Schaustellerbuden verteilen sich vom Rathaus über den Berliner Platz bis hin zur Stadtgalerie. Es gibt Imbisse, Getränkebuden und Karussells. „Wir sind froh, dass wir endlich wieder loslegen können“, sagt Thomas Grass von der Schaustellervereinigung. Die ganze Branche habe harte anderthalb Jahre hinter sich. „Das tut uns allen sowohl moralisch als auch finanziell gut.“
Die Öffnungszeiten
Von montags bis samstags hat der Weihnachtsmarkt zwischen 11 und 20 Uhr geöffnet. Am Sonntag ab 13 Uhr. Glühwein oder andere Getränke bekommt man an den Ausschankbetrieben montags bis donnerstags und sonntags bis 21 Uhr, am Freitag und Samstag eine Stunde länger.Wer auf der Eisbahn einen „Schnapper“ machen will, sollte die Happy Hour im Blick haben. Ab 19 Uhr müssen Erwachsene dann nur fünf Euro und Kinder vier Euro zahlen. Zusätzlich hinzu kommt der Schlittschuhverleih.
Neben der traditionellen Glühweinpyramide wird auch wieder die 30x10 Meter große Eisbahn aufgebaut. Wittener Schulklassen und Kindergartengruppen können dort täglich kostenlos zwischen neun und 13 Uhr Schlittschuhe fahren. „Die Kinder haben unter der Pandemie am meisten gelitten. Wir wollen ihnen wieder etwas Spaß zurückgeben“, sagt Zierdt. Bis 19 Uhr können dann auch alle anderen aufs Eis am Rathausplatz.
Ein weiteres Highlight für die Kleinen ist der Stall am City-Bogen. Dort werden ab Montag, 22. November, täglich Geschichten vorgelesen. Bei aller Freude, das alles wieder anbieten zu können, erinnert der Veranstaltungsleiter des Stadtmarketings noch einmal an die Verantwortung jedes Einzelnen, sich an die Regeln zu halten. „Wir wollen, dass der Markt auch wirklich bis zum 23.12. offen bleibt und wir nicht nach einer Woche wieder zumachen müssen.“ Das ist auch der Wunsch des neuen Christkindes Anna, das den Budenzauber am Donnerstag (18.11.) um 17 Uhr vom Rathausturm aus eröffnet.