Witten. Die Volksbühne Witten hatte den richtigen Riecher: Zwei Stars haben das Publikum im Saalbau zum Lachen gebracht. Dabei ging’s nicht nur um Liebe.

Endlich mal wieder sorglos lachen: Ein unterhaltsames Vorabendprogramm haben die Gäste der Volksbühne Witten am Samstag (13.11.) genossen. Die Komödie am Kurfürstendamm gastierte mit der Theaterinszenierung „Monsieur Pierre geht online“ im Saalbau. Die bekannten Hauptdarsteller Walter Plathe als Pierre und Bürger Lars Dietrich als Alex überzeugten in ihren Rollen: Da prallten zwei Welten und zwei Generationen aufeinander.

Die Story ist schnell erzählt: Der nörgelige Rentner Pierre verbringt nach dem Tod seiner Frau einen einsamen Lebensabend. Bis seine Tochter Sylvie ihm einen Laptop schenkt. Sie engagiert auch noch Alex, den neuen – erfolglosen – Freund seiner Enkelin Juliette. Alex soll Pierre mit dem Internet vertraut machen. Doch die Sprache der Computerwelt ist Pierre total fremd. So erlebt das Publikum eine amüsante Sprachverwirrung. Ist eine Maus ein Nagetier und ein Menü etwas zum Futtern?

Walter Plathe und Bürger Lars Dietrich spielen authentisch

Schließlich entdeckt der alte Herr in den unendlichen Weiten des Internets die Freuden einer Dating-Plattform. Dort lernt er die junge Flora kennen, die ihn gerne persönlich treffen möchte. Pierre kommt ins Schwitzen und ahnt nicht, in welches Chaos er die gesamte Familie stürzt.

Nun geht es so richtig los mit den Irrungen und Wirrungen. Ein vergnügliches Generationen-Stück über Wege aus der Einsamkeit und die Suche nach dem Glück nimmt unaufhaltsam seinen Lauf. Denn die besorgte „Helikopter-Tochter“ Sylvie hat sich die Rettung ihres Vaters vor dem Alleinsein etwas anders vorgestellt.

Kurze, mehrdeutige Dialoge, hingeworfene Bemerkungen und messerscharfe Antworten ziehen sich wie ein roter Faden durch die Komödie. Das Bühnenbild bleibt nahezu unverändert. Durch geschickte Lichtführung entstehen immer neue Räume. Nicht zuletzt bilden Walter Plathe und Bürger Lars Dietrich ein hervorragendes Gespann. Plathe spielt seine Rolle so authentisch, dass man den „alten Knochen“ einfach mögen muss. Regisseur Folke Braband servierte einen charmanten Theaterabend – gespickt mit melancholischer Süße und süffisanter Leichtigkeit.