Witten. Für Schwangere in Witten und im EN-Kreis wird es ab sofort leichter, eine Hebamme zu finden. Der ASB bietet ein neues Vermittlungsportal an.

Für werdende Mütter aus Witten, die auf der Suche nach einer Hebamme sind, gibt es nun eine neue Anlaufstelle: Die Hebammenzentrale für den Ennepe-Ruhr-Kreis bringt Schwangere und Hebammen zusammen. Das hat Vorteile für beide: Für die werdenden Mütter wird die Suche erleichtert, den Hebammen organisatorischer Aufwand abgenommen. Diesen Service übernimmt der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), der das kostenlose Vermittlungsportal betreibt.

Die Idee dazu wurde schon vor ein paar Jahren geboren. „Eine Kollegin hat selbst eine Hebamme gesucht und dabei erfahren, wie schwierig es ist, eine zu finden“, sagt ASB-Geschäftsführerin Kirsten Schäfer. Man habe erkannt, dass es in diesem Bereich einen großen Bedarf gibt – und dann sofort begonnen, ein Netzwerk aufzubauen. „Gemäß unserem Leitspruch: Wir helfen hier und jetzt“, sagt Schäfer und fügt hinzu: „Von Anfang an.“

Wittener Hebammen waren nicht gleich begeistert

Doch die Idee stieß bei den Hebammen zunächst gar nicht auf so viel Gegenliebe. Viele hätten zuerst abgewunken, berichtet Schäfer. Weil sie mehr als genug zu tun haben, „waren sie nicht scharf darauf, auch noch in unser Netzwerk zu kommen.“ Doch auf den zweiten Blick hätten viele die Vorteile gesehen: Der ASB übernimmt nicht nur die Vermittlung der Schwangeren, sondern auch die Planung und Organisation im Hintergrund, dabei arbeiten die Verbände Witten und Bochum zusammen.

Die Wittener ASB-Geschäftsführerin Kirsten Schäfer hofft auf großen Zuspruch für das neue Hebammen-Vermittlungsportal.
Die Wittener ASB-Geschäftsführerin Kirsten Schäfer hofft auf großen Zuspruch für das neue Hebammen-Vermittlungsportal. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

„Wir schauen etwa, wer räumlich zueinander passt“, so die ASB-Expertin. Auf diese Weise könnten sich die Hebammen viele Fahrwege sparen. Außerdem organisiert der Verband auch die regelmäßigen, verpflichtenden Fortbildungen für die Geburtshelferinnen. Natürlich könne jede Hebamme auch weiterhin selbst Patientinnen annehmen. „Wir schließen hier ja keine Verträge ab – wir verstehen uns nur als Vermittlung.“

Für Hausgeburt oder als Beleghebamme

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35 Hebammen – für Vor- und Nachsorge, Hausgeburten und Geburten in der Klinik – haben sich inzwischen dem Netzwerk angeschlossen, die meisten von ihnen kommen aus Witten und der näheren Umgebung. „Da ist noch Luft nach oben“, gibt Schäfer zu. Sie hofft auf weitere Anmeldungen, schließlich solle mit dem Service künftig Frauen im ganzen EN-Kreis geholfen werden.

Die ersten Vermittlungen sind schon gelaufen, jetzt soll das Projekt richtig Fahrt aufnehmen: Am 11. November wird die Hebammenzentrale in Witten offiziell eröffnet. Einen eigenen Raum hat sie allerdings noch nicht – der ist noch in Planung. Schwangere sollten das Online-Kontaktformular nutzen. „Wir melden uns dann“, so Schäfer. Und wann sollten sie sich melden? „So früh wie möglich!“

Hier geht’s zum Kontaktformular: asb-witten.de