Witten. Ab Montag (11.10.) muss der Corona-Schnelltest selbst bezahlt werden. In Witten werden die Anbieter zwischen 10 und 25 Euro nehmen. Ein Überblick.

Ab Montag (11.10.) müssen Bürgerinnen und Bürger den bislang kostenlosen Corona-Schnelltest aus eigener Tasche bezahlen. Zwischen 10 und 25 Euro wird das attestierte Nasenbohren in Witten kosten. Zumindest Ungeimpfte sind weiterhin auf das Dokument angewiesen, wenn sie zum Beispiel ein Restaurant oder Veranstaltungen besuchen wollen. Die Teststellen-Betreiber fürchten, dass viele Menschen sich nicht mehr testen lassen.

Teststelle Stadtgalerie Witten: 15 Euro

Im Testzentrum in der Stadtgalerie wird gerade eine Kasse installiert – ab Montag muss schließlich kassiert werden. 15 Euro nimmt Betreiberin Mürvet Kesmen, die das Testzentrum im April im einstigen Esprit-Ladenlokal eröffnet hat. Sie sieht große Schwierigkeiten auf den Betrieb zukommen. „Die Leute werden die Kosten nicht akzeptieren. Das schreckt ab.“

Bislang laufe das Testzentrum gut, sagt Kesmen. Auch die PCR-Tests würden vereinzelt nachgefragt. Sie glaubt, dass die Kundenfrequenz nun aber deutlich sinkt. „Wir werden bis Ende Oktober weiter unseren Service anbieten. Wenn aber nur noch 20, 30 Leute am Tag kommen, rentiert sich das nicht mehr.“

Öffnungszeiten: Mo-Fr 8 bis 18 Uhr, Sa 9 bis 17 Uhr, So 10 bis 16 Uhr.

DRK Witten: 15 Euro

Das DRK schließt das Testzentrum in der Werkstadt und testet nun in der Annenstraße 7. Während der Herbstferien macht das Testzentrum schon vormittags auf, „bevor Eltern mit Kindern zu einem Ausflug starten“, sagt DRK-Geschäftsführerin Lea Lindinger. Auch dort sind künftig 15 Euro fällig. „Wir werden durch die Kosten deutlich an Kunden verlieren“, prophezeit Lindinger. Das DRK wolle die Teststelle so lang wie möglich betreiben. „Ich sehe das als unseren Auftrag an.“ Weil vermutlich zumeist Testbescheinigungen für Partys vonnöten sind, möchte das DRK die Öffnungszeiten zum Wochenende verlängern.

Öffnungszeiten: Mo-Fr 13 bis 19 Uhr, samstags 9.30-15 Uhr

Drive-In bei Ostermann: 18 Euro

Das Corona-Testzentrum bei Ostermann in Witten zieht in eine Halle um, bleibt aber in Betrieb.
Das Corona-Testzentrum bei Ostermann in Witten zieht in eine Halle um, bleibt aber in Betrieb. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Die Nachfrage nach Corona-Schnelltests ist im Drive-In auf dem Ostermanngelände in Rüdinghausen stark eingebrochen. „Aus wirtschaftlicher Sicht ist das eine Katastrophe“, sagt Dr. Matthias Thöns. Weniger als 100, mitunter nur 50 Testwillige kämen pro Tag. Trotzdem möchte er die Teststelle nicht aufgeben. „Ich bin der Überzeugung, dass wieder eine Corona-Welle droht.“ Das Testzentrum ist gleichzeitig Impfstation, wo zum Beispiel Drittimpfungen durchgeführt werden. Im Winter zieht der Autoschalter, untergebracht in einem Zelt auf einem Parkplatz des Möbelhauses, in eine Halle um (in der Nähe des Ostermann-Lagerverkaufs).

Ein Corona-Test kostet dort ab Montag 18 Euro, wobei Matthias Thöns überzeugt ist, dass sich viele Personen angesichts der Ausnahmeregelungen weiterhin kostenfrei testen lassen können.

Öffnungszeiten: Mo-Sa 11 bis 16 Uhr

Gemeindehaus Heven und Café del Sol: 10 Euro

Der Anbieter „Schnelltest.nrw“ ist in Witten doppelt vertreten: Auf dem Parkplatz vom Café del Sol steht ein Testmobil. Außerdem betreibt er das Testzentrum im Hevener Gemeindehaus am Steinhügel zusammen mit Pfarrerin Heike Bundt. 10 Euro kostet der Test. Nur? „Die Leute sollen sich ja weiterhin testen lassen“, findet Betreiber Mike Henning. Bislang erhielt er vom Staat 11,50 Euro pro Test. Er glaubt, dass für viele der Test weiterhin kostenfrei bleibt. „Wenn jemand behauptet, er habe sich zuhause positiv selbst getestet, reicht das schon“, sagt Henning. „Ich kann es ja nicht überprüfen.“

Trotzdem rechnet er mit einer Abnahme der Frequenz. Das Testzentrum im Gemeindehaus wird in den Schulferien noch täglich von 8.30 Uhr bis 11.30 Uhr geöffnet sein, danach aber nur noch rund ums Wochenende.

Öffnungszeiten: Gemeindehaus Heven Fr, Sa, So und an Feiertagen 8.30 – 11.30 Uhr, Parkplatz am Café del Sol Mo, Mi 10-19 Uhr, Fr und Sa 14.30-19 Uhr, So 10-19 Uhr.

Apotheken: Nur die Central-Apotheke testet

Bis auf eine führt keine der Wittener Apotheken führt Corona-Schnelltests durch. „Die Nachfrage ist so gering, das lohnt sich nicht für uns“, sagt Apotheken-Sprecherin Dorothee Werner aus Annen. Bis vor einem Monat hatte die Bommeraner Ring-Apotheke noch Tests angeboten. „Es gibt keinen Bedarf mehr, wir haben die Teststation abgebaut“, heißt es dort.

Den Service erhält nur noch die Central-Apotheke an der Hörder Straße 8 aufrecht. Ein Test kostet dort 15 Euro, denn „es fragen immer noch vereinzelt Kunden an“.

Öffnungszeiten: Mo, MI, Fr 10-11, freitags bis 12 Uhr, sowie nach Absprache: 02302/9845460

Haus- und Fachärzte: 20 bis 25 Euro

Bleiben die Haus- und Fachärzte. Laut Dr. Arne Meinshausen, Sprecher der Ärztlichen Qualitätsgemeinschaft (ÄQW) in Witten, lassen sich Menschen zurzeit regelmäßig in den Praxen testen. „Etwa Berufstätige, deren Arbeitgeber einen Nachweis verlangen“, sagt der Mediziner. Gerade habe er zum Beispiel eine Frau getestet, die in der Kindererziehung arbeitet. Die Ärzte und Ärztinnen in Witten werden weiterhin testen, auch „wenn man sagen muss, dass die Testungen schon jetzt nicht kostendeckend für eine Praxis sind“. Er rechne damit, dass die meisten Praxen zwischen 20 und 25 Euro pro Test abrechnen.