Witten. Der neue Holzbau der Privat-Uni, der jetzt eröffnet wurde, hat schon viel Lob erfahren. Doch was sagen eigentlich die Menschen in Witten dazu?

Der Geruch von frischer Farbe liegt noch in der Luft: Am Tag nach der offiziellen Eröffnung durch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen konnten auch interessierte Bürgerinnen und Bürger das neue Uni-Gebäude „beschnuppern“. Neben Führungen durch den Holzbau stand auch eine Podiumsdiskussion auf dem Programm. Besonders das nachhaltige Konzept punktet bei denen, die hier eine Runde drehen.

Der riesige Gong ziert den Eingangsbereich: Lydia und Reinhard Hein haben sich das neue Uni-Gebäude angeschaut. Sie wohnen in der Nähe und haben den Bau genau verfolgt.
Der riesige Gong ziert den Eingangsbereich: Lydia und Reinhard Hein haben sich das neue Uni-Gebäude angeschaut. Sie wohnen in der Nähe und haben den Bau genau verfolgt. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

In Scharen sind sie an diesem Tag nicht gekommen, doch einige Interessierte haben vorbeigeschaut. So auch Lydia und Reinhard Hein. Eigentlich sind Rentner eher selten in Hochschulen zu sehen. Doch das Ehepaar hat den Bau des Gebäudes intensiv verfolgt. „Wir wohnen in der Nähe und gehen jeden Tag mit unserem Hund hier vorbei“, sagt die 67-jährige Lydia Hein.

Hülle aus Holz punktet bei Wittenern

Besonders gefalle ihnen die Hülle aus Holz. Diese sei gut fürs Klima. Innerhalb des Baus wurden jedoch auch viele der üblichen Stoffe wie etwa Beton verwendet. Mit dem Endresultat ist Medizinstudent Tobias Kurze zufrieden: „Das Gebäude ist wirklich schön. Ich kann es jetzt kaum abwarten, endlich Kurse hier zu haben.“

Dass kostenlose Parkplätze für die neuen Räumlichkeiten weichen mussten, findet er nicht so schlimm. Im Vorfeld gab es darum eine kontroverse Diskussion. Diejenigen, die normalerweise mit dem Auto kommen, haben sich beschwert: Ein Tagesticket für sechs Euro – das sei zu teuer. „Doch die Uni-Leitung hat versprochen, dieser Gruppe entgegenzukommen. Für das Problem wird sich sicher eine Lösung finden“, hofft der 27-Jährige.

Cafeteria offen für alle

Die Alfred-Herrhausen-Straße kennt Saskia Graßhoff gut, jahrelang studierte sie hier Zahnmedizin. „Die Räume sind größer und flexibler als in den anderen Gebäuden“, stellt sie beim Rundgang fest. Es gibt neun neue Seminarräume. Diese können teilweise mit Trennwänden umgebaut werden, so dass daraus zum Beispiel zwei Räume entstehen. Außerdem gibt es eine Cafeteria, die allen offen steht.

Etwa 20 Interessierte nehmen gerade an einer der aktuellen Führungen teil, die im 20-Minuten-Takt angeboten werden. Die Gruppe ist bunt gemischt: Rentner, Studenten und eben auch ehemalige Studenten wie Saskia Graßhoff. Die werdende Mutter stellt der Uni und dem Neubau zum Schluss ein gutes Zeugnis aus: „Ich kann mir schon vorstellen, dass mein Kind irgendwann mal hier studiert.“