Witten. Im Prozess um schwunghaften Handel mit Drogen hat das Landgericht ein Urteil gefällt. Die Wittener erhalten nicht nur mehrjährige Haftstrafen.

Im Prozess um schwunghaften Handel mit Heroin verkündete das Landgericht Bochum am Freitag 1.10.) die Urteile. Der als Chef der Gruppe angeklagte 51-jährige Mann aus Witten muss wegen Einfuhr und Handel mit Drogen für sechs Jahre hinter Gitter. Außerdem ordneten die Richter seine Unterbringung in einer Entziehungsklinik an. Der als Kurier verurteilte Wittener (54) erhielt drei Jahre Haft und muss ebenfalls zum Entzug.

Wegen Beihilfe verurteilt wurde ein weiterer Wittener (56), in dessen Wohnung die Drogen gelagert worden waren. Er erhielt neun Monate Haft auf Bewährung. Eine drogenabhängige 35-jährige Frau wurde wegen Handel und Besitz von Drogen zu vier Jahren Haft verurteilt. Außerdem ordnete das Gericht ebenfalls eine Entzugstherapie für sie an.

Wittener schmuggelten Drogen aus den Niederlanden

Alle Angeklagten waren voll schuldfähig. Den Ermittlungen zufolge hatten die Angeklagten zwischen Dezember 2019 und Februar 2021 mit Heroin und Kokain gedealt. Die Lieferungen kamen teils aus den Niederlanden. Der 54-jährige Wittener gab zu, als Kurier regelmäßig Lieferungen mit seinem Auto geholt zu haben. Bei mehreren Fahrten soll er je 500 Gramm Heroin und die selbe Menge Streckmittel aus Holland eingeschmuggelt haben.

Die mitangeklagte 35-Jährige war im Sommer 2020 für ihren verhafteten Lebensgefährten ins Drogengeschäft eingestiegen. Zur Last gelegt wurden ihr 16 Fälle mit je 100 Gramm Heroin und acht Fälle mit je 50 Gramm der Droge. Sie und der Kurier hatten schon früh bei der Polizei ausgepackt.