Witten. Noch immer müssen sich drei Wittener vor dem Landgericht Bochum wegen Drogenhandels verantworten. Jetzt wurde ein Gutachter herangezogen.
Der Prozess um schwunghaften Handel mit Heroin geht allmählich auf die Zielgerade. Am Dienstag (28.9.) hörte das Gericht den Gutachter zur Frage der Schuldfähigkeit der Angeklagten. Als Chef der Gruppe muss sich ein 51-jähriger Mann aus Witten vor dem Landgericht Bochum verantworten. Weiterhin sind zwei 56 und 54 Jahre alte Wittener sowie eine 35-jährige Frau angeklagt. Es geht um 56 Fälle unerlaubter Einfuhr beziehungsweise Handel mit Drogen.
Gutachter: Angeklagte aus Witten haben Heroin- und Alkoholproblem
Alle Angeklagten seien voll schuldfähig, erläuterte der Gutachter. Allerdings seien der 51-Jährige, der 54-Jährige und die Frau heroinabhängig. Der 56-jährige Mann, der den Ermittlungen zufolge seine Wohnung zur Verfügung gestellt hatte, um die Drogen zu lagern, konsumiert Alkohol im Übermaß. Der 51-jährige Angeklagte hatte einen Schlüssel zur Wohnung und nutzte sie als Bunker.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, zwischen Dezember 2019 und Februar 2021 mit Heroin und Kokain gedealt zu haben. Die Lieferungen kamen teils aus den Niederlanden. Der 54-jährige Wittener gab zu, als Kurier regelmäßig Lieferungen mit seinem Auto geholt zu haben.
Die mitangeklagte 35-jährige Frau gab zu, ab Sommer 2020 für ihren verhafteten Lebensgefährten ins Drogengeschäft eingestiegen zu sein. Sie und der Kurier hatten schon früh bei der Polizei ausgepackt.