Witten. Trotz Pandemie und Ferienzeit sind die Arbeitslosenzahlen in Witten im August weiter zurückgegangen. Und was tut sich auf dem Ausbildungsmarkt?

Die Zahl der Arbeitslosen ist nach dem Ferienmonat Juli auch im August gesunken – in Witten um 86 auf nunmehr 4324. Für die Arbeitsagentur ist die aktuelle Entwicklung ein Beleg dafür, dass der Arbeitsmarkt „früh aus der Sommerpause gekommen ist“.

Im Geschäftsstellenbezirk Witten, Wetter, Herdecke hatten 5649 Menschen im August keinen Job, das waren 441 oder 7,2 Prozent weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Die aktuelle Arbeitslosenquote für die drei Städte liegt bei 7,2 Prozent, eine leichte Verbesserung zum Juli (7,3). Der EN-Kreis steht mit einer Quote von 6,6 Prozent noch etwas besser da. Hier wurden 270 Arbeitslose weniger gezählt. Vor einem Jahr, vier Monate nach Ausbruch der Pandemie, waren es 1054 Arbeitslose mehr.

Kräftenachfrage in Witten, Wetter und Herdecke gestiegen

Gerade jüngere Fachkräfte, die eine Ausbildung gemacht haben und jetzt einen Job suchen, sind nach Angaben der Arbeitsagentur nicht lange arbeitslos. „Die Kräftenachfrage zieht insgesamt schon früh wieder an“, heißt es. 239 Stellen weisen Witten, Wetter und Herdecke aus, ein Plus von 45 gegenüber Juli und von 73 zum Vorjahr.

Kreisweit war der Bedarf bei Zeitarbeitsfirmen am größten (161 Stellen), im Gesundheitswesen (75), verarbeitenden Gewerbe (72), bei freiberuflichen Arbeitgebern wie Ärzten, Rechtsanwälten oder Steuerberatern (52), im Handel (35) und Gastgewerbe (25). Das Baugewerbe und die Logistikbranche meldeten jeweils 24 Stellen. Die Zahl aller bei der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldeten Stellen im Kreis stieg aktuell um 228 oder zwölf Prozent auf 2125. Sie war um 643 oder 43 Prozent höher als im Vorjahr.

Arbeitsagentur-Chefin: Noch nie gab es so spät im Jahr noch so viele freie Ausbildungsplätze

Etwas zugenommen hat im August die Kurzarbeit (+ 22 im EN-Kreis), laut Agentur eine erste spürbare Auswirkung des Hochwassers auf die Beschäftigung. Gleichzeitig weist Agenturchefin Katja Heck abermals auf die besondere Situation auf dem Ausbildungsmarkt hin: „Noch nie gab es so spät im Jahr über 400 offene Ausbildungsplätze im Kreis wie jetzt. Für alle, die noch suchen, muss es heißen ´Ausbildung jetzt`.“ Die telefonische Hotline ist unter 02302/929 erreichbar.

Unterm Strich stehen die Zeichen auf dem Arbeitsmarkt im Ennepe-Ruhr-Kreis laut Arbeitsagentur „früh auf Erholung“. Es gebe keine gravierenden Folgen der Flut und viele Unternehmen hätten bereits eine höhere Kräftenachfrage. Chefin Katja Heck: „Von der Situation vor der Pandemie sind wir allerdings noch ein gutes Stück entfernt.“