Witten. Ein im Januar verurteilter Drogendealer aus Witten hat die Namen von 16 seiner Kollegen preisgegeben. Nun steht ein 27-Jähriger vor Gericht.

Im Prozess um bewaffneten Drogenhandel gab der 27-jährige Angeklagte aus Witten alle Vorwürfe unumwunden zu. Der Mann, so die Staatsanwaltschaft, soll zwischen Juni 2020 und März 2021 in neun Fällen mit Marihuana gehandelt haben, um sich so eine fortdauernde Einnahmequelle zu verschaffen. Er konsumiere auch selbst Drogen. Ein Sachverständiger folgte der Verhandlung vor dem Landgericht Bochum.

Bei der Durchsuchung seiner Wohnung am 10. März 2021 waren ein Teleskop-Schlagstock und ein Springmesser sowie jede Menge Drogen gefunden worden. Die Fahnder stellten Marihuana, Kokain, Amphetamin und Ecstasy sicher. Die Staatsanwältin beziffert die Einnahmen aus dem Drogengeschäft mit 2996 Euro.

Marihuana gegen den Stress geraucht

Er selbst sei zu einer Drogentherapie bereit, bekundete der Angeklagte. Er arbeitete als Koch und habe damit angefangen, gegen den Stress Marihuana zu rauchen. „Es wirkte beruhigend und entspannend“, schilderte er den Richtern. Erste Drogenerfahrungen habe er während seiner Schulzeit gemacht. Kokain habe er lediglich wenige Male probiert. Am Wochenende habe er Amphetamin konsumiert, etwa zwei bis drei Gramm. Ansonsten habe er nur gekifft.

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Auf die Spur des Mannes kamen Drogenfahnder nach der Festnahme eines 37-jährigen Witteners, der eine Drogenplantage betrieben hatte. Er nannte der Polizei 16 Namen von angeblichen Dealern. „Die Liste mit den Namen war mir zugespielt worden“, erklärte er als Zeuge im Prozess. Den Angeklagten selbst kannte der Mann gar nicht. Die Fahnder überprüften den Angeklagten und stellten fest, dass er tatsächlich als Dealer tätig war. Der Prozess wird fortgesetzt.