Witten. Drei Männer sollen große Mengen Marihuana verkauft haben. Angebaut wurde auch in Witten. Den Haupttäter erwartet eine lange Haftstrafe.
Im Prozess um den Betrieb einer Drogenplantage verkündete das Landgericht Bochum das Urteil gegen den letzten von ursprünglich drei Angeklagten. Der als Haupttäter angeklagte 34-jährige Mann wurde zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt. Er sei schuldig des bewaffneten Drogenhandels, des Handeltreibens und der Beihilfe zum Drogenhandel.
Der Mann sei beim Umbau einer Lagerhalle in Herten behilflich gewesen, wo die Drogenplantage eingerichtet wurde. Die Plantage war im Mai/Juni 2019 von Witten nach dort umgezogen. Der Angeklagte war zwar nur fünf Mal in der Halle gewesen, wusste aber genau, was dort vor sich ging. Er bewässerte die Marihuanapflanzen und hatte auch Rigipswände zum Umbau in die Lagerhalle gebracht. Die Richter sahen hier keinen minderschweren Fall der Beihilfe.
Fahnder fanden 600 Marihuana-Pflanzen
Zwar hatte der 37-Jährige ein Geständnis abgelegt, allerdings handelte er unter laufender Bewährung und war mehrfach vorbestraft, auch wegen Drogendelikten. Nachdem der Betreiber der Plantage verhaftet worden war, hatte der Mann ihn telefonisch um die Vermittlung eines Ankaufs von zwei Kilo Marihuana gebeten. Das Geschäft kam nicht zustande. Dafür vermittelte er den Kauf von zehn Gramm Kokain sowie den Ankauf von 300 Gramm Marihuana.
Fahnder hatten 2019 neben mehr als 600 Pflanzen auch rund acht Kilo Marihuana sichergestellt, die aus einer Plantage in Witten stammen sollen. Die professionell bewirtschaftete Haschplantage sei für drei jährliche Ernten in Höhe von insgesamt rund 79 Kilo Marihuana gut gewesen, stellten die Ermittler fest. Pro Kilo wären 4000 Euro zu erzielen gewesen.
Polizisten entdeckten auch ein Schwert und Baseballschläger
Beim Angeklagten waren Marihuana, Kokain und Amphetamin gefunden worden. Außerdem stellten die Polizisten zwei Messer, ein Schwert, einen Baseballschläger und mehrere 9-Millimeter-Patronen sicher. Damit war bewaffneter Drogenhandel gegeben. Die Staatsanwältin hatte acht Jahre Haft beantragt, die Verteidigerin um eine Strafe unter fünf Jahren gebeten. Außerdem soll der selbst drogenabhängige Mann in einer Entziehungsklinik untergebracht werden.
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