Witten. Das Ruhrgebiet wird sich nicht als Weltkulturerbe bewerben. Das hat die schwarz-gelbe Landesregierung entschieden. Wittener SPD reagiert empört

Die umstrittene Bewerbung des Ruhrgebietes für den Titel Unesco-Weltkulturerbe hat wohl keine Zukunft mehr. Die Landesregierung hat in dieser Woche entschieden, die Bewerbung nicht an die Kultusministerkonferenz weiterzuleiten. Mit Empörung reagiert darauf der SPD-Fraktionschef in Witten, Uwe Rath.

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„Dass das Landeskabinett nun erklärt, der Antrag werde auch aufgrund von ´fragmentarischer politischer Unterstützung´ nicht an die im Oktober tagende Kultusministerkonferenz weitergeleitet, kann ich nicht verstehen“, so Rath. Schließlich seien zuvor alle Kommunen in der Region vor der Entscheidung über den Welterbeantrag beteiligt worden.

Weltkulturerbe-Bewerbung ist für Wittens SPD „kein wehmütiger Blick zurück“

Dabei habe es ein eindeutig positives Votum gegeben. „Auch unser Stadtrat hat sich im Juni 2021 hinter diese Idee gestellt.“ Von den insgesamt 46 politischen Beschlüssen in Räten, Kreistagen und im Ruhrparlament fielen 40 positiv und nur vier negativ aus.

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Aus Sicht der SPD, so Uwe Rath, sei die Bewerbung um den UNESCO-Welterbe-Titel kein wehmütiger Blick zurück in die Vergangenheit. „Der Titel soll vielmehr zeigen, wie die Region sich nach dem Ende der Steinkohle erfolgreich wandelt.“

SPD: Witten hätte profitiert

Wie die Landesregierung unter dem CDU-Ministerpräsidenten Armin Laschet mit dem eindeutigen Votum der Region umgehe, spricht aus Sicht der Sozialdemokraten für ein „äußerst fragwürdiges Demokratieverständnis“. „Auch Witten hätte zweifellos von dem Gütesiegel Welterbe profitiert“, so Rath.

Aus der Ruhrstadt wären das Eisenbahnviadukt, das Wasserkraftwerk Hohenstein, die Zeche Nachtigall mit dem Muttental und der Kohleniederlage, die Ruhrtalbahn und die Bergisch-Märkische Eisenbahn als Teil des Kulturerbes vertreten gewesen.