Witten. Lebensmittel selbst abholen oder rasch liefern lassen? Wittener Kunden haben verschiedene Möglichkeiten. Nun ist eine weitere dazu gekommen.

Lebensmittel bequem online bestellen und im Supermarkt abholen, wann es passt – das geht ab sofort in Witten: Der Rewe-Markt Lenk im Hammertal bietet den neuen Service seit dieser Woche an – und die ersten Bestellungen ließen nicht lange auf sich warten. „Schon am ersten Tag hatten wir mehrere große Bestellungen“, freut sich Inhaber Stefan Lenk.

So funktioniert das Modell: Der Kunde klickt sich online durch das Sortiment – etwa 20.000 Artikel sind gelistet – und bestellt, was er haben möchte. Die Ware wird innerhalb von drei Stunden im Markt zusammengestellt und kann noch am gleichen Tag abgeholt werden. Damit das schnell und einfach fluppt, wurden ein spezieller Abholbereich und Parkplätze eingerichtet. „Das Verfahren bringt den Kunden einen großen Zeitgewinn und Mehrwert“, versichert Lenk. Da das Aussuchen im Geschäft und Anstehen an der Kasse wegfallen, gehe der Einkauf wesentlich schneller, so der 59-Jährige. Auch im Abholen sieht der Kaufmann einen Vorteil: „Ich muss nicht für den Lieferdienst zu Hause sein, kann mir die Zeit selbst einteilen.“

Rewe Kesper bleibt vorerst beim Lieferservice in Witten

Auch den Lieferdienst bietet Rewe Lenk zwar noch an, „aber da sind unsere Kapazitäten komplett dicht“, so der Inhaber. Mit dem Online-Shop plus Abholservice setze man nun auf den Ausbau eines anderen Verfahrens. „Und das war in den großen Rewe-Tests sehr erfolgreich.“

Dennoch steht Lenk damit in Witten bislang allein. Auch Rewe Kesper soll zwar Mitte September an den zentralen Online-Shop angeschlossen werden, bleibt dann aber vorerst beim Lieferservice. Der Grund: Für eine gesonderte Abholstation ist im alten, kleinen Laden kein Platz. „Aber nach dem Umzug in den Neubau können wir damit starten“, so Inhaber Tobias Kesper. Bis es soweit ist, wird die Ware direkt zum Kunden gebracht. Zweimal am Tag wird ausgeliefert. „In der Corona-Hochzeit hatten wir dabei 200 Kunden pro Woche, jetzt sind es immer noch 150.“

Mahlzeit-Supermarkt vergrößert sich in Bochum

Liefern ist im Kommen: Davon sind auch die Betreiber des Mahlzeit-Supermarktes überzeugt. Erst Mitte April sind Ibrahim Sabun und Farset Kaedi mit ihrem Online-Geschäft gestartet, das eine Lieferung in 60 Minuten verspricht. „Es läuft sehr gut“, versichert Sabun. Inzwischen flitzen sechs Autos für „Mahlzeit“ durch Witten, seit dieser Woche kann man im Shop auch frisches Brot vom Backhaus bestellen. „Die Kooperation ist gerade gestartet“, freut sich der Geschäftsführer.

Und schon jetzt ist klar: Die Lagerkapazitäten im Wullener Feld reichen nicht aus. „Deswegen wollen wir Mitte September nach Bochum ziehen, dort haben wir von einem großen Konzern ein Angebot für ein Lager bekommen – mit knapp 4000 Quadratmetern statt jetzt 600.“ Dort könnte das Sortiment deutlich größer werden. „Statt mit 1000 planen wir dann mit 8000 Artikeln – und werden Witten natürlich wie bisher beliefern.“ Allerdings: Vorher muss noch ein Untermieter für die Halle in Witten gefunden werden – denn der Vertrag im Wullener Feld läuft über drei Jahre.

Edeka ist am Lieferdienst Picnic beteiligt

Und wie sieht es bei Edeka aus? Bertram, Schwalemeyer und Grütter winken beim Thema Online-Shopping und Lieferdienst bislang ab. Dennoch sind viele Edeka-Artikel auf Wittens Straßen unterwegs. Denn nicht nur der Mahlzeit-Supermarkt kauft seine Ware dort über den Großhandel ein, auch der Online-Supermarkt Picnic, der in Witten liefert, wird von Edeka mit Produkten versorgt.

Denn Deutschlands größter Lebensmittelhändler ist an Picnic beteiligt und setzt im Onlinehandel voll auf das niederländische Start-up-Unternehmen. Picnic solle der Online-Arm von Edeka werden, hatte Edeka-Chef Markus Mosa im Mai verkündet. Ein so komplexes Geschäft überlasse man am besten denen, die es könnten.