Witten. Wer den Gang zum Supermarkt scheut, hat jetzt in Witten eine neue Alternative: Gemüse vom Vöckenberg wird an die Tür geliefert - kontaktlos.

In Zeiten der Corona-Krise kommen Lieferdienste wie Picnic oder die auf Bio-Lebensmittel spezialisierte "Flotte Karotte" an ihre Grenzen. In Witten gibt es jetzt eine neue Möglichkeit, sich biologisch angebautes Gemüse vor die Haustüre liefern zu lassen: "WirGemüse".

Dahinter steckt die Entwicklungsgesellschaft Witten, die seit 2017 eine etwa ein Hektar große Fläche auf dem Vöckenberg in Stockum bewirtschaftet. Seit Kurzem bietet der Verein nun auch einen Lieferservice für sein selbst angebautes Gemüse an. Mit einem Elektro-Fahrzeug bringen die Helfer Montag und Freitag etwa frisch geerntetes Porree, Spinat und Zwiebeln zu ihren Kunden.

Angebot für die "kurzkettige Versorgung von Stadtteilen"

Geliefert wird in einem Umkreis von fünf bis maximal sieben Kilometer rund um den Annener Berg, also nach Annen, Stockum, Rüdinghausen, rund um die Universität und ins Wiesenviertel. "Unser Angebot zielt auf die kurzkettige Versorgung von Stadtteilen", sagt Benjamin Greulich, Vorstandsmitglied der Entwicklungsgesellschaft.

Wer nicht in dem Einzugsgebiet des Elektro-Flitzer wohnt, kann seine Bestellung am Abholpunkt im Unikat an der Bahnhofstraße in Empfang nehmen. Natürlich alles kontaktlos. Eigentlich wollte die Entwicklungsgesellschaft ihren Lieferdienst auch erst zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr anlaufen lassen. Wegen der Corona-Krise entschloss man sich aber zu einem früheren Start.

Ins Gemüsenetz kommt rein, was gerade frisch geerntet wurde

Aktuell zählen die Bio-Bauern 50 Kunden. Greulich schätzt, dass mit dem Ertrag vom Feld auf dem Vöckenberg aber wöchentlich bis zu 160 Haushalte oder mehr beliefert werden könnten. Zugleich ist jeder Kunde auch eingeladen, selbst im Verein mit anzupacken und aktiv zu werden. So könne das Angebot weiter wachsen, sagt der 44-Jährige.

Aussuchen, was genau man bekommt, kann man sich derzeit nicht. "Das Gemüsenetz ist vorgepackt", erklärt Vorstandsmitglied Greulich. "Es kommt rein, was gerade frisch da ist." Und wenn das selbst gezogene Gemüse nicht ausreicht - wie es jetzt zum Beginn der Ernte-Saison der Fall ist - wird mit Produkten anderer Bio-Erzeuger, etwa den Höfe im Windrather Tal, aufgestockt.

Für die Auslieferung arbeitet die Entwicklungsgesellschaft mit Tropos Motors Europe zusammen. Das Unternehmen hat vor Kurzem in Herne mit der Produktion von Elektro-Nutzfahrzeugen begonnen. Tropos stellt dem Verein in Coronazeiten ein kostenloses Leihfahrzeug. Die Partnerschaft wolle man längerfristig ausbauen, so Greulich.

Weitere Infos und die Möglichkeit zum Bestellen finden Sie unter ww.wirgemüse.de.