Witten. Los geht’s mit „Bibi Blocksberg“: Ab September heißt es im Wittener Saalbau wieder: Bühne frei! Sogar das Neujahrskonzert wird nachgeholt.
Nach einer fast einjährigen Corona-Zwangspause heißt es ab September im Saalbau wieder: Bühne frei! Los geht’s am 9. September mit dem Familienmusical „Bibi Blocksberg - alles wie verhext“ - mit Live-Musik für Kinder ab vier. Allerdings wird im großen Theatersaal in Corona-Zeiten mehr als jeder zweite Zuschauerplatz frei bleiben müssen. Stand heute.
Jasmin Vogel,_Chefin des Kulturforums, geht davon aus, dass sie 364 Sitzplätze von 791 im Theatersaal wird besetzen können. Diese sollen im Schachbrettmuster vergeben werden. „Das hängt dann allerdings im September von der dann aktuellen Coronaschutzverordnung ab.“ Auch in Sachen Kultur könne man in der Pandemie weiter nur auf Sicht fahren, betont Vogel.
Kulturforum Witten erhielt in diesem Jahr schon rund 700.000 Euro an Fördermitteln
Der September wird, wenn keine weitere Virus-Welle dazwischenschwappt, ein bunter Kulturmonat. Zu sehen sein werden Veranstaltungen, die lange verschoben werden mussten. Wie etwa das Neujahrskonzert mit Tenor Stefan Lex und dem Ensemble Pomp-A-Dur, die am 10. September gemeinsam ein verspätetes Feuerwerk der Töne abbrennen wollen. Kabarettist Sebastian Pufpaff steht am 16. September mit seinem Programm „Wir nach“ auf der Saalbau-Bühne und verspricht seinen Zuschauern eine vitale Achterbahnfahrt der Heiterkeit.
Alle Kultursommer-Veranstaltungen findet man online
Alle Kultursommer-Veranstaltungen in Witten findet man online (kultursommerwitten.de). Hierüber gelangt man auch zum Onlineticket-Shop. Es gibt kostenlose Kulturangebote, für andere werden Tickets verkauft. Die Veranstaltungsübersicht wird laufend aktualisiert.
Karten gibt es laut Kulturforum aber auch an den jeweiligen Abendkassen vor Ort, beziehungsweise über die Saalbaukasse. Letztere ist telefonisch von montags bis freitags von 10 bis 13 Uhr zu erreichen (02302/581 24 41).
Rubbersoul, eine Beatles-Cover-Band aus Wermelskirchen, erinnert am 17. September musikalisch an die guten alten Pilzkopf-Zeiten. Kinder können sich am 29. September auf die „Bremer Stadtmusikanten“ freuen - mit Musik nach den Gebrüdern Grimm. Der Kartenvorverkauf für den Saalbau läuft bereits. Bis Juni war das Team des Kulturforums in Kurzarbeit, die Einnahmeverluste aufgrund der ausgefallenen Saalbau-Veranstaltungen hoch. Wie hoch, dazu will Jasmin Vogel sich noch nicht äußern, auch nicht schätzungsweise. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres seien dem Kulturforum jedoch rund 700.000 Euro an Fördergeldern von Land, Bund und Stiftungen bewilligt worden. „Darin sind die Corona-Hilfen nicht enthalten.“
Ausstellung im Märkischen Museum wird vom NRW-Kulturministerium unterstützt
80.000 Euro aus den staatlichen Fördermitteln flossen in die diesjährigen Wittener Tage für neue Kammermusik, die im April stattfanden. Mit 105.000 Euro aus Landesmitteln werde eine Stelle an der städtischen Musikschule für zwei bis drei Jahre finanziert, so Vogel. Die im Oktober beginnende Ausstellung „Anders normal“ im Märkischen Museum sei vom NRW-Kulturministerium mit 50.000 Euro unterstützt worden. Jasmin Vogel betont, dass die mit anderen Wittener Kulturschaffenden eingeworbenen Fördermittel nicht alle in diesem Jahr ausgegeben werden. „Damit werden Projekte finanziert, die aus unserem laufenden Etat nicht finanziert werden können.“
Am Freitag ist TV-Arzt Doc Esser beim Wittener Kultursommer zu sehen
150.000 Euro gab es von der Kulturstiftung des Bundes, mit denen das Kulturforum jetzt zu 90 Prozent seine Kultursommer-Veranstaltungen finanziert. Das Programm wurde in wenigen Wochen gemeinsam mit der Werkstadt und der freien Wittener Kulturszene auf die Beine gestellt. Vogel: „Es kommen noch ständig weitere Veranstaltungen hinzu.“ Denn der Kultursommer soll erst Ende Oktober enden.
Am Freitag (9.7.) werden TV-Arzt Doc Esser und der Kabarettist René Steinberg zusammen eine dieser „Draußen-Veranstaltungen“ auf dem Parkplatz des Saalbaus bestreiten. Esser und_Steinberg treten unter dem vielversprechenden Motto an: „Lachen und die beste Medizin“. Die Zuschauer - es gibt noch Karten - sollen erfahren, wie man gesund und glücklich lebt, „ohne dass der innere Schweinehund zu laut winselt“.
200 bis 250 Kulturveranstaltungen bis Ende Oktober
Dass die beiden Konzerte im Innenhof von Haus Witten von „Jonoto“ und „Die Grafen“ am vergangenen Wochenende eher mäßig besucht waren, erklärt Jasmin Vogel damit, dass die Menschen aufgrund der Pandemie keine Veranstaltungen mehr gewohnt seien. „Es braucht ein wenig, bis alles läuft.“
Am Kulturangebot soll es bis Ende Oktober in der Stadt nicht scheitern: Im Rahmen des Kultursommers sollen, so Vogel, 200 bis 250 Veranstaltungen geboten werden - von Comedy und Kabarett bis hin zu Gesang, Tanz und Theater.