Witten. Drei schöne Stimmen feiern ein Sängerfest in Witten: Die Tenöre Stefan Lex, Thomas Heyer und Michael Kurz ernten vom Publikum Beifallsstürme.

Der in Essen geborene Stefan Lex ist dem Wittener Konzertpublikum schon seit vielen Jahren als Chorleiter des Männergesangvereins Lyra bekannt. Bei seinen Chorkonzerten trat er immer wieder als Gesangssolist auf und überzeugte das Publikum mit seiner wundervollen Tenorstimme. Am Freitagabend gab er nun im Saalbau in Witten ein reines Solistenkonzert. Hierzu hatte der Sänger mit den Tenören Thomas Heyer und Michael Kurz zwei Freunde mitgebracht.

Zusammen mit der Pianistin Sigrid Althoff bestritten die vier Musiker einen schwungvollen Gesangsabend unter dem Titel „Ein Hoch auf die Liebe – Drei Freunde: Drei Tenöre“. Positiv zu vermerken ist, dass die Musiker ganz ohne Mikro und Elektronik auftraten. Ihre voll ausgebildeten Stimmen füllten mühelos den Saal und ließen die feinen Unterschiede der einzelnen Stimmen deutlich erkennen. Thomas Heyer ist Professor für klassischen Gesang an der Musikhochschule Frankfurt, Michael Kurz Operettentenor.

Sehnsuchtsvoll lyrische Wiedergabe, zum Teil mit Kopfstimme vorgetragen

Stefan Lex sang zu Beginn die „Blumenarie“ aus der Oper Carmen und gefiel mit weicher und warmer Stimmgebung, die auch in großen Höhen nichts von ihrem Schmelz einbüßte. Die Stimme von Thomas Heyer neigte mehr zum Heroischen und fiel besonders durch die große dynamische Bandbreite zwischen laut und leise auf. Erklang seine Donizettiarie aus dem „Liebestrank“ noch mit viel Strahlkraft erlebte man beim berühmten „Wolgalied“ von Franz Lehár eine sehnsuchtsvoll lyrische Wiedergabe, die zum Teil mit Kopfstimme vorgetragen wurde. Sigrid Althoffs Klavierbegleitung im Stile einer Balalaika zeigte die „russische Seele“ des Werkes.

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Als glänzender Operettentenor präsentierte sich Michael Kurz, der darüber hinaus noch über große darstellerische Fähigkeiten verfügte. Das zeigte sich besonders überzeugend bei seinem Lied „Du bist die Welt für mich“ von Franz Lehár, mit dem er mit seinen beiden Freunden stimmlich gleichzog. Sigrid Althoff begleitete alle Gesangsnummern routiniert am Flügel und ersetzte mühelos ein Orchester. Darüber hinaus streute sie auch Solovorträge ein. Der Kopfsatz aus Mozarts berühmter Klaviersonate in C-Dur allerdings litt unter einem zu raschem Tempo. Bei den rasenden Läufen konnten Mozartsche Feinheiten und Wendungen nicht mehr zur Geltung kommen.

Wittener Publikum feiert Künstler mit lautem Beifall

Höhepunkte waren immer wieder gemeinsam gesungene Titel, bei denen die feinen Unterschiede der Stimmen gegenübergestellt wurden. Beim unvermeidlichen „O sole mio“ stand das Publikum auf und feierte alle Künstler mit lautem Beifall.