Witten. Eine Million Kilometer will das Ruhr-Gymnasium Witten im kommenden Schuljahr laufen. Eine große Herausforderung. Wer wettet dagegen?
Das Ruhr-Gymnasium macht sich im nächsten Schuljahr auf einen weiten Weg. 25 Mal um die Erde soll es gehen – oder anders gesagt: eine ganze Million Kilometer weit. Allerdings: Niemand muss Witten dafür verlassen. Stattdessen werden alle Schritte von Schülern und Lehrern zusammengezählt – und jeder Meter, der mit dem Fahrrad zurückgelegt wird. Das Ziel der Challenge ist daher auch kein Ort, sondern ein großer Gedanke. Schulleiter Dirk Gellesch erklärt: „Das Projekt soll die Gemeinschaft fördern.“
Denn die ist seit März 2020 durch Corona deutlich zu kurz gekommen. Klassenfahrten, Wandertage, Sportfeste, Schul- und Klassenfeste – alles musste abgesagt werden. Auch die langen Zeiten des Distanzlernens haben ihre Spuren hinterlassen. Das Projekt „Am RGW läuft’s“ soll da nun im kommenden Schuljahr kräftig gegenwirken.
Wittener Gymnasium will die Themen Europa, Natur und Sport verbinden
Doch es geht nicht nur um die Gemeinschaft. Außerdem sollen auch die Themen Europa, Natur und Sport miteinander verbunden werden. Und das geht so: Mit jedem gezählten Kilometer begibt sich das Ruhr-Gymnasium auf eine fiktive Reise durch Europa. Nach dem Erreichen der jeweiligen Hauptstadt wird eine Woche im Unterricht um das Land und seine Kultur gehen, je nach Jahrgangsstufe werden Reisetagebücher, Landkarten und fiktive Videos entstehen.
In der Hauptstadt angekommen, soll außerdem die jeweilige Botschaft des Landes angeschrieben werden. „Wir werden das Projekt erklären und um eine Baumspende bitten. Aus den zusammengetragenen Bäumen werden wir in Zusammenarbeit mit der Stadt dann hoffentlich einen kleinen ,Park für Europa und das Klima’ anlegen können“, erklärt Gellesch.
Schritte werden per App auf dem Handy gezählt
Dass es darüber hinaus gesund ist, viele Schritte zu tun, erklärt sich von selbst. Gezählt werden sollen die übrigens per App auf dem Handy. „Wir werden das Modell Ehrlichkeit fahren“, so der Schulleiter. Eingeladen werden außer den Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften auch die Eltern und im nächsten Jahr auch die neuen Fünftklässler, die dann eine Zusage für die Schule bekommen haben. „So können sie bereits eine Bindung zur Schule aufbauen.“
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Es werden also eine Menge Füße unterwegs sein. Dennoch: Die angepeilte Million sei ein „echte Herausforderung“, so Gellesch. Bei geschätzt 800 Teilnehmern entspricht sie drei bis vier Kilometern pro Tag für jeden. „Die Marke haben wir kühn gesetzt – aber schon da, wo wir es uns zutrauen.“
Schließlich geht es um was: Für 10 Euro Mindesteinsatz kann man gegen die Schule wetten. Wird das Ziel nicht erreicht, muss das RGW das Geld zurückzahlen. Wenn doch, wird der Erlös aufgeteilt: Eine Hälfte fließt dann in die Sanierung der Schulgebäude, die andere spendet die Schule an ein europäisches Projekt.