Witten. Obwohl der Rechtsextremismus bundesweit als größte Bedrohung gilt – in Witten hat sich keine Szene bisher etabliert. Die Polizei zieht Bilanz.

Die Zahl politisch motivierter Straftaten ist in Witten wie im gesamten Polizeibezirk Bochum rückläufig. In Witten ging sie im Vorjahr von 38 auf 26 zurück. Dabei handelte es sich in 15 Fällen (-13) um Taten aus dem rechten Spektrum. Allerdings konnten nur sechs dieser Delikte (-6) aufgeklärt werden.

„Es gibt keine etablierte rechte Szene in Witten“, zieht Polizeisprecher Jens Artschwager das wichtigste Fazit für die Ruhrstadt. In allen bekannten Fällen waren Einzeltäter am Werk. Am häufigsten, 13-mal (-12), verbreiteten sie Propagandamittel verfassungswidriger Organisationen. Wie schon 2019 gab es auch im vergangenen Jahr nur ein Gewaltdelikt von rechts. Dabei handelte es sich wieder um eine Körperverletzung. „In beiden Jahren konnten wir diese Taten aufklären“, so Artschwager.

Aufklärungsquote hat sich in Witten deutlich verschlechtert

Die mit 35 Prozent (2019: 44,7) insgesamt deutlich schlechtere Aufklärungsquote aller politisch motivierter Straftaten in Witten erklärt er mit „statistischen Schwankungen“. Keinesfalls ließen Polizei und Staatsschutz in ihren Bemühungen nach, diese Fälle zu klären. 2020 gelang das bei neun von 26 Taten, 2019 noch in der Hälfte aller Fälle (17 von 38 aufgeklärt).