Witten. Gute Nachrichten: Witten bekommt 2,6 Millionen Euro für schnelles Internet in Gewerbegebieten vom Bund, das Land soll diese Summe verdoppeln.

Witten bekommt vom Bund 2,6 Millionen Euro für den Ausbau von schnellem Internet in Gewerbegebieten. Der Förderbescheid ist jetzt im Kreishaus in Schwelm angekommen. Aus einem Förderprogramm des Landes soll noch einmal die gleiche Summer fließen.

Insgesamt hat die Bundesregierung 11,85 Millionen Euro für den EN-Kreis zugesagt, für weitere 2,1 Millionen Euro werden noch Bescheide erwartet. Treffen auch sie ein, liegt die Gesamtfördersumme bei 13,95 Millionen Euro. „Eine identische Summe haben wir aus einem Förderprogramm des Landes als Kofinanzierung beantragt. Um den flächendeckenden Netzausbau weiter und entscheidend voranzutreiben, rechnen wir folglich insgesamt mit 27,9 Millionen Euro“, erläutert Ulrich Schilling, Breitbandbeauftragter des Ennepe-Ruhr-Kreises.

Witten ist mit seiner Fördersumme Spitzenreiter im EN-Kreis

Das Geld verteilt sich aus formalen Gründen auf insgesamt 17 Einzelanträge, von denen für 15 die Förderbescheide vorliegen. Nicht nur Witten bekommt also 2,6 Millionen – und ist damit Spitzenreiter im Kreis –, in Breckerfeld sind es 700.000 Euro, in Ennepetal und Gevelsberg jeweils 2 Millionen, in Hattingen 1,45 Millionen, in Schwelm 1,775 Millionen, in Sprockhövel 1,875 Millionen und in Wetter 500.000 Euro. Die zwei noch ausstehenden Bescheide betreffen Herdecke (600.000 Euro) und Wetter (450.000 Euro). Mit Eingang der Landesförderung verdoppeln sich die genannten Beträge.

Verwendet werden darf das Geld für Unternehmen in Gewerbegebieten, wie hier das Salinger Feld in Witten.
Verwendet werden darf das Geld für Unternehmen in Gewerbegebieten, wie hier das Salinger Feld in Witten. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Verwendet werden darf das Geld für Unternehmen in Gewerbegebieten. In den Anträgen finden sich das 1.500 Adresspunkte. Sie werden auf Wunsch absehbar kostenfrei an Glasfaserleitungen angeschlossen. Der Internetgeschwindigkeit in ihren Räumen sind ab dann keine technischen sondern nur noch finanzielle Grenzen gesetzt. Wer die entsprechenden Tarife zahlt, kann so auch mit 10 oder gar 100 Gigabit im Netz unterwegs sein.

Versorgungskosten waren von den Unternehmen nicht zu stemmen

Hintergrund: Zwar gibt es in allen Gewerbegebieten bereits mindestens einen Glasfaserübergabepunkt. Allerdings waren die zu zahlenden anteiligen Versorgungskosten so ohne weiteres nicht für alle Unternehmen zu stemmen. Die bewilligten Fördergelder ändern diese Vorzeichen nun entscheidend und entlastend. Sie machen den Weg ins schnelle Internet in 99 Prozent der Gewerbegebieten im EN-Kreis frei.

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Bis dies tatsächlich flächendeckend soweit sein wird, ist allerdings noch etwas Geduld erforderlich. Um die Arbeiten europaweit ausschreiben zu können, fehlen derzeit noch die Bescheide für die Landesförderung. „Wir streben an, die Aufträge im vierten Quartal zu vergeben und wir gehen davon aus, dass es nach Auftragsvergabe 24 bis 30 Monate dauern wird, bis alle Anschlüsse möglich sind“, so Schilling.

2017 wurden für Breitbandausbau für Privathaushalte 18 Millionen Euro eingeworben

Bereits 2017 waren für den Breitbandausbau für Privathaushalte 18 Millionen Euro an Fördermitteln eingeworben worden. Aktuell wird am Ausbau gerade in Herdecke, Wetter und Witten gearbeitet. Nach dem Vorbild der Antragstellung bei den Gewerbegebieten bereitet der Kreis für die Städte gerade ein Verfahren vor, um die so genannten grauen Flecken im Netz kleiner werden zu lassen. Mit dem gleichnamigen Programm des Bundes sollen alle Adressen, die Stand 2021 noch über keine 100 Mbit Leitung verfügen und auch nicht vom aktuellen Ausbau profitieren, einen Glasfaseranschluss bekommen.