Witten. Gleich mehrmals haben zwei junge Wittener auf offener Straße zugeschlagen. Einmal traf es eine Gruppe Mädchen. Wie das Gericht nun urteilte.
Wegen gefährlicher Körperverletzung in mehreren Fällen drückten zwei junge Männer aus Witten die Anklagebank vor dem Jugend-Schöffengericht in Bochum. Die 19 bis 20 Jahre alten Männer waren am 20. September 2020 auf der Bahnhofstraße mit vier Mädchen aneinandergeraten. Als Haupttäter machten die Opfer vor Gericht den 19-Jährigen aus. Er soll mit der Faust zugeschlagen haben.
Der Mann entschuldigte sich für seinen Ausraster. Er sei damals ziemlich betrunken gewesen. An einen Anlass für die Gewalttat erinnerte sich keiner der Beteiligten. Kurz darauf kam es am Taxistand vor dem Bahnhof zur nächsten Auseinandersetzung. Die beiden Angeklagten drängten sich vor und bestiegen ein Taxi.
Angeklagter aus Witten soll mit Gaspistole geschossen haben
Daraufhin gestikulierte ein wartender Mann empört in Richtung des davonfahrenden Taxis. Die Angeklagten ließen das Taxi wieder halten, stiegen aus und liefen auf den Mann zu. „Der Angriff kam aus dem Nichts“, schilderte eines der beiden Opfer, der nach einem Faustschlag zu Boden ging.
Eine weitere Anklage betraf nur den 20-Jährigen. Er hatte, wie er zugab, in der Silvesternacht 2020 mit einer Gaspistole geschossen. Außerdem soll er auf einen Mann gezielt und ihn bedroht haben. Der Vorwurf lautete auf unerlaubten Waffenbesitz, Beleidigung und Bedrohung.
Das Gericht verurteilte den 19-jährigen nicht vorbestraften Mann zu einem vierwöchigen Dauerarrest. Der 20-Jährige, bereits einschlägig vorbestraft, wurde wegen zweifacher gefährlicher Körperverletzung sowie Beihilfe dazu zu einem Jahr Jugendstrafe auf Bewährung verurteilt. Außerdem muss er 100 Sozialstunden ableisten.