Düsseldorf. Im Oktober waren in NRW 756.500 Menschen arbeitslos gemeldet – 130.000 mehr als im Oktober 2019. Saisonbedingt geht die Quote aber leicht zurück.

Der Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen hat im Oktober von der alljährlich zu beobachtenden Herbstbelebung profitiert. Im Vergleich zum Vormonat sank die Zahl der Arbeitslosen um 2,2 Prozent auf knapp 756.558. Die Arbeitslosenquote verringerte sich von 7,9 auf 7,7 Prozent.

„Der Rückgang zum Monatswechsel lag damit über dem Schnitt der letzten fünf Jahre“, berichtete die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit. Dennoch blieben die Auswirkungen der Corona-Krise deutlich spürbar. Denn die Zahl der Arbeitslosen lag um 20,8 Prozent über dem entsprechenden Vorjahresniveau – 130.367 mehr als im Oktober 2019 waren als arbeitssuchend gemeldet.

„Zwei Trends prägen den Arbeitsmarkt in NRW. Die Auswirkungen der Virus-Pandemie bleiben weiter deutlich sichtbar. Gleichzeitig findet der Arbeitsmarkt wieder in sein saisonübliches Muster zurück“, sagte der Chef der Regionaldirektion, Torsten Withake.

Hotels, Einzelhandel, Metallindustrie müssen im Corona-Jahr kürzer treten

Auswirkungen der Pandemie sieht Withake auch bei der Zahl der gemeldeten freien Stellen. Sie liege noch rund 10 bis 15 Prozent unter den Vergleichswerten der vergangenen Jahre. Das liege auch daran, dass einige Branchen, die in den vergangenen Jahren zu den Jobmotoren gehörten, in diesem Jahr kürzer treten müssten, etwa im Bereich des Hotel- und Gaststättengewerbes, im Einzelhandel, aber auch im Metall- und Maschinenbau.

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„Es wird aber noch einige Zeit dauern, bis wir in NRW wieder einen vergleichbar niedrigen Stand in der Arbeitslosigkeit erreicht haben, wie wir ihn vor der Corona-Krise kannten“, sagte Withake. Insbesondere Menschen ohne ausreichende Qualifikationen hätten es in den kommenden Monaten weiter schwer. Welche Auswirkungen darüber hinaus neue Einschränkungen des öffentlichen Lebens auf den Arbeitsmarkt haben, lasse sich noch nicht prognostizieren.

Regionale Unterschiede in der Arbeitslosenquote

In Südwestfalen lag die Arbeitslosenquote der Arbeitsagentur zufolge im Oktober bei 6,0 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte unter der des Monats September. Vor einem Jahr lag die Quote bei 4,9 Prozent.

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Mit 47.402 arbeitslos gemeldeten Menschen waren im Oktober 1.098 Personen oder 2,3 Prozent weniger arbeitslos als einen Monat zuvor. Vor einem Jahr waren in Südwestfalen 9.044 Personen oder 23,6 Prozent weniger arbeitslos gemeldet als heute.

Im Ruhrgebiet gibt die Arbeitsagentur die Arbeitslosenquote mit 10,5 Prozent (September: 10,7) an. Vor zwölf Monaten lag sie 1,7 Prozentpunkte niedriger. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen sank im Vergleich zum Vormonat um 5.146 Personen auf 256.486.

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Damit waren im Oktober 18,8 Prozent mehr Menschen im Ruhrgebiet arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr – 40.615 Personen. Die Quote sank im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Punkte auf 10,5 Prozent.

Im Rheinland lag die Arbeitslosenquote bei 7,7 Prozent (September: 7,8). Vor zwölf Monaten lag sie 1,4 Punkte niedriger. Die Zahl der Arbeitslosen ging im Oktober um 4.224 arbeitslos gemeldete Personen oder 1,6 Prozent auf 267.726 Personen zurück. Im Vergleich zum Oktober 2019 waren das aber 50.146 Personen oder 23,0 Prozent mehr.

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(dpa/red)