Witten. Reden hilft: Deshalb wird nun bei der Wittener Selbsthilfe-Kontaktstelle eine Gruppe für Covid19-Geschädigte gegründet. Das ist geplant.

Konzentrationsschwierigkeiten, Geschmacksverlust, Schlappheit – all das können Langzeitschäden nach einer Corona-Infektion sein. Die Betroffenen leiden oft sowohl körperlich als auch psychisch unter den Folgen der Erkrankung. Um den Betroffenen eine Stimme zu geben, wurde jetzt eine Covid19-Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen.

Die Idee zu der Veranstaltung stammt von Chefarzt Dr. David Scholten vom Wittener Marien-Hospital. „Kommt es zu einer Infektion, ist der Betroffene in der Regel isoliert und mit Sorgen und Problemen allein“, erklärt der Mediziner. Aus diesem Grund nahm er Kontakt zur Selbsthilfe-Kontaktstelle Witten auf. Dort fand man die Idee super: „Da helfen wir gerne mit“, so Anke Steuer, die Leiterin der Einrichtung.

Auftakttreffen in Witten findet online statt

Die 53-Jährige organisiert jetzt gemeinsam mit der ehrenamtlichen Helferin Anne Michel-Pill (65) die Auftaktveranstaltung am 6. Mai. „Wir können uns leider nicht treffen. Das lässt die Infektionslage nicht zu“, bedauert Anne Michel-Pill. Stattdessen soll das erste Treffen online stattfinden. Interessierte können sich vorher telefonisch oder per Mail anmelden.

Anke Steuer fand die Idee zu der Selbsthilfegruppe super. Sie sagt: „Reden hilft. Es geht darum, sich gegenseitig aufzubauen und Mut zu machen.“
Anke Steuer fand die Idee zu der Selbsthilfegruppe super. Sie sagt: „Reden hilft. Es geht darum, sich gegenseitig aufzubauen und Mut zu machen.“ © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Die Organisatoren hoffen auf zahlreiche Gäste. Denn die erfahrene Selbsthilfe-Expertin Anke Steuer weiß: „Reden hilft. Es geht darum, sich gegenseitig aufzubauen und Mut zu machen.“ Betroffene können ihre Erfahrungen bei der Veranstaltung gegenseitig austauschen und sich untereinander vernetzen.

Auch Angehörige von Patienten sind eingeladen

Schätzungsweise 350 bis 1500 Menschen könnten in der Stadt unter Corona-Langzeitfolgen leiden. Aber nicht nur sie sind eingeladen, sondern auch Angehörige. „Zum Beispiel kann auch eine Mutter kommen, deren Kind infiziert war und das jetzt unter Konzentrationsschwierigkeiten leidet“, sagt Anke Steuer. „Jeder ist herzlich willkommen.“

+++Alle Entwicklungen rund um Corona in Witten in unserem lokalen Newsblog+++

Die Anmeldung für die Auftaktveranstaltung läuft über die Selbsthilfe-Kontaktstelle: 02302 1559. Die Online-Zugangsdaten werden dann per Mail geschickt. Alternativ können sich Interessierte per Mail über selbsthilfe-witten@paritaet-nrw.org anmelden. Auch eine Teilnahme an späteren Terminen ist jederzeit möglich.