Witten. Dr. David Scholten leitet nun die Klinik für Innere Medizin am Marien-Hospital. Durch ihn sind OP’s möglich, die es so in Witten bisher nicht gab.

Das Marien-Hospital hat einen neuen Chefarzt. Die Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie – die frühere Medizinische Klinik – steht seit kurzem unter der Leitung von Privat-dozent Dr. David Scholten. Für den 44-Jährigen, der 17 Jahre lang im Universitätsklinikum Aachen tätig war, ist der Job in Witten auch eine Rückkehr zu seinen Wurzeln im Ruhrgebiet.

Denn der Magen-Darm-Spezialist ist eigentlich ein Kind des Reviers. Der Hagener studierte nach seinem Abitur an der Ruhr-Uni Bochum und der Harvard Medical School in Boston, bevor er seine Laufbahn als Arzt am Josefshospital in Bochum startete. In den USA war Scholten zwei Jahre lang in der Leberforschung tätig. Als leitender Oberarzt für Innere Medizin in Aachen hat er sich schließlich nicht nur auf Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts spezialisiert, sondern verfügt zudem über Qualifikationen in der medikamentösen Tumortherapie sowie der Intensiv- und Palliativmedizin.

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Neuer Wittener Chefarzt ist ein ausgewiesener Experten der Inneren Medizin

Die St.-Elisabeth-Gruppe, zu der das Marien-Hospital gehört, weiß sich glücklich zu schätzen, dass sie Scholten für Witten gewinnen konnte. Aus einer „Vielzahl von Bewerbungen“, so Sebastian Schulz von der Geschäftsleitung, habe man sich für den 44-Jährigen ausgewiesenen Experten der Inneren Medizin entschieden. Die Patienten würden davon ganz klar profitieren. Schulz: „Durch Scholtens Erfahrung, die er in Aachen gesammelt hat, können wir jetzt am Marien-Hospital Verfahren anbieten, die wir vorher so nicht hatten.“

Dr. David Scholten leitet im Marien-Hospital Witten ein Team mit fünf Oberärzten und insgesamt 23 Assistenten.
Dr. David Scholten leitet im Marien-Hospital Witten ein Team mit fünf Oberärzten und insgesamt 23 Assistenten. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Welche das sind? Aachen, so erklärt Scholten selbst, sei sehr fortschrittlich im Bereich der minimalinvasiven Endoskopie, also der Untersuchung im Körperinneren ohne große OP. Die neuen Verfahren, die es so vor drei, vier Jahren noch nicht gegeben habe, seien schonender als zuvor, es müsse seltener aufgeschnitten werden. „Mit viel weniger Belastung für den Patienten können wir sehr viel mehr erreichen“, sagt der Mediziner. Für die dafür nötige Ausstattung mit technischen Geräten habe die Klinik bereits gesorgt.

Wittener Mediziner: „Internisten müssen oft Detektivarbeit leisten“

Der neue Chefarzt übernimmt die Aufgabe von Dr. Ulrich Wilke, der die Innere nach dem Weggang von Dr. Martin Bergbauer kommissarisch geleitet hatte, und der jetzt weiterhin als leitender Oberarzt mit dem Schwerpunkt Lungenheilkunde an der Klinik tätig ist. „Ich bin sehr froh, mit ihm einen kommissarischen Chefarzt im Team zu haben“, so Scholten. Sein Ziel sei es schließlich, die Klinik für Innere Medizin möglichst breit aufzustellen. „Denn wir sind die Generalisten unter den Spezialisten“, erklärt er. Zuständig für den Patienten von Kopf bis (zum diabetischen) Fuß. Die Internisten müssten oft buchstäblich „Detektivarbeit leisten, um den vielschichtigen Beschwerden der Patienten auf den Grund zu kommen“.

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Diesen Blick aufs Ganze will Scholten stärken, aber er will es nicht alleine tun. Der Chefarzt will die Zusammenarbeit der verschiedenen Fachbereiche ausbauen. „Mein Anspruch ist es, Hand in Hand etwa mit der Chirurgie zu arbeiten, die Bereiche stärker zu vernetzen.“ Sein Plan sei es, mit den Kollegen der anderen Fachabteilungen „Kompetenzzentren“ zu verschiedenen Krankheitsbildern aufzubauen, etwa zur Adipositas/Fettleibigkeit oder zum Diabetes/Zucker.

„Ich habe hier ein tolles, eingespieltes Team“

Der neue Chefarzt ist optimistisch, dass ihm das gelingt – das hätten die ersten Wochen gezeigt. „Ich habe hier ein tolles, eingespieltes Team mit Menschen, die auf ganz verschiedenen Lebenswegen zur Medizin gekommen sind.“ Das sei spannend. „Es macht aber auch viel Spaß.“

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Über 4000 stationäre Fälle jährlich

Im Marien-Hospital Witten werden jährlich über 25.400 stationäre und 42.100 ambulante Patienten versorgt. Die Klinik verfügt über 362 Betten, acht Abteilungen und eine Belegabteilung. Die Innere zählt über 4000 stationäre Fälle jährlich.

Laut „Focus“ vom Oktober 2019 gehören drei Fachabteilungen des Wittener Krankenhauses zu den nationalen Top-Kliniken: die Kardiologische Klinik als eines der größeren kardiologischen Zentren der Region, das Brustzentrum und die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie für den Bereich der Hernienchirurgie.

Übrigens: Auch Scholtens Familie ist zufrieden mit dem Umzug ins Revier. „Meine beiden Jungs, sechs und acht Jahre alt, sind Fußballfans und Anhänger des BVB. Die musste ich nicht lange überzeugen“, so Scholten. Nicht einmal die Schals müssen sie wechseln – Aachen ist auch schwarz-gelb.