Witten. Bienen und Schmetterlinge werden sich freuen: Die Wohnungsgenossenschaft Witten verwandelt zwei Wiesen in ein Insekten-Paradies. Wie das geht.
Bienen, Schmetterlinge, Hummeln und andere Insekten sind nicht nur in Witten, sondern bundesweit immer seltener zu sehen. Ihnen fehlt es an ausreichender Nahrung. Einen Beitrag zum Insektenschutz möchte die Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte leisten. Sie hat auf zwei brachliegenden Flächen an der Hermannstraße und Im Mühlenwinkel Wildblumen-Samen ausbringen lassen.
Es wird noch einige Wochen dauern, bis die ersten Keimlinge zu sehen sein werden. Eigentlich sorgen die Vorstände der Genossenschaft, Frank Nolte und Gerhard Rother, dafür, dass ihre Mieter in der Stadt jedes Jahr mit insgesamt 3000 Geranien versorgt werden. Eine Blütenpracht für deren Balkone. Aufgrund der Pandemie wurde in diesem Jahr auf das Verteilen der Blumen verzichtet. Rother: „Wir hatten dann die Idee, die beiden Grünflächen zu bepflanzen.“
Genossenschaft Witten-Mitte: Insektenfreundliche Blumenmischungen gibt es auch für den Balkon
Nicht nur die Anwohner dürften sich über die Mischung aus Blumen, Kräutern und Gräsern vor ihren Häusern freuen. Auch Hummeln, Bienen und Schmetterlinge werden von den Blüten profitieren. Für die nützlichen Insekten soll so ein neuer Lebensraum in der Stadt entstehen.
Wildblumen zu pflanzen, das sei eine einfache Möglichkeit, dem Insektensterben entgegen zu wirken, sagt Gerhard Rother. „Unsere beiden Wiesen sollen auch als Vorbild dienen für alle, die das auch machen wollen.“ Nicht einmal ein Garten sei hierfür notwendig. Insektenfreundliche Blumenmischungen werden in kleinen Tüten für wenig Geld im Gartencenter verkauft. Bepflanzen lassen sich damit auch Blumenkästen auf dem Balkon, sagt Rother.
Der Naturschutzbund gibt Tipps zu insekten- und vogelfreundlichen Gärten
Die optimale Aussaatzeit liegt zwischen Ende April und Juli. Im Oktober sollten die Blumen geschnitten werden. So können sie im nächsten Jahr wieder wachsen. Philip Heier und sein Team vom Wittener Garten–und Landschaftsbaubetrieb Ehlers & Heier haben die Wildblumen auf den Brachflächen an der Hermannstraße und Im Mühlenwinkel ausgesät und den Boden anschließend mit einer Walze gefestigt. „Wichtig ist, dass die Samen nicht mehr wegfliegen können, sondern eine gute Bodenhaftung haben“, erklärt der Garten-Experte. In den nächsten vier Wochen sollte der Boden dauerhaft feucht sein, damit die Keimlinge nicht wieder austrocknen.
Ein Tipp für Menschen, die auch Insekten eine Freude machen möchten: Kornblumen, Katzenminze, Sommerastern, Löwenmäulchen, Dahlien oder Salbei, auch Lupinen oder Schopflavendel in den eigenen Garten oder auf den Balkon holen. Der Naturschutzbund (Nabu) gibt auf seiner Internetseite viele Tipps zu insekten- und vogelfreundlichen Gärten (nrw.nabu.de).