Witten. 200 Personen mehr als 2019 sind im vergangenen Jahr gestorben. Das Coronavirus ist dafür aber nur ein möglicher Grund.

Die Zahl der Toten ist im EN-Kreis in den vergangenen Monaten gestiegen. Im Dezember 2020 gab es mit 444 Verstorbenen so viele wie seit mindestens fünf Jahren nicht. Das ist der Zeitraum, den die Statistik des Landesbetriebs IT.NRW ausweist. Die Zahl im Januar dieses Jahres ist ebenfalls hoch und liegt bei 439 Toten.

Die Statistik in Witten folgt einem ähnlichen Trend. Lag die Gesamtzahl der Toten im Jahr 2019 in der Ruhrstadt noch bei 1471, waren es 2020 knapp 200 mehr, nämlich 1647. Insbesondere im Dezember 2020 sowie im Januar 2021 sind die Zahlen deutlich gestiegen: von 119 auf 152 (Dezember) bzw. von 170 auf 199 (Januar). Im Februar fallen sie wieder ab (siehe Grafik).

Arbeit des Hospiz Witten könnte eine Rolle spielen

Die Erklärung für diesen Anstieg ist naheliegend. Insbesondere in den vergangenen Monaten hatte es im EN-Kreis sowie in Witten vermehrt Senioren und Altenheimbewohner gegeben, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben sind. Mit Beginn der Impfungen nehmen diese wieder ab. Der EN-Kreis dokumentiert die coronabedingten Sterbefälle täglich – auch für Witten. Im Jahr 2020 waren es insgesamt 29 Personen. In den ersten Monaten des Jahres 2021 stieg diese Zahl dann auf nun 100 Personen (Stand 9. März) an.

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Diese Todesfälle könnten den Anstieg der Sterbezahlen insgesamt zumindest zum Teil erklären, so Jörg Schäfer, Sprecher der Stadt Witten. Er hält es aber für gewagt, die Entwicklung einzig auf das Coronavirus zurückzuführen. Auch die Arbeit des Hospiz Witten könne eine Rolle dabei spielen, dass die Zahlen schon seit Längerem ansteigen, sagt Schäfer. Denn viele Menschen kämen auch von außerhalb Wittens in die Ruhrstadt, um sich auf ihrem letzten Weg begleiten zu lassen.

Des Weiteren schlage sich in der Statistik nicht nur die Zahl der Toten nieder, die ihren Hauptwohnsitz in Witten hatten. Hinzu kommen all jene, die in Witten beurkundet wurden. Dass sich die Todesfälle im Januar häufen, ist laut Schäfer überdies auch durch Nachträge aus der Zeit zwischen den Jahren zu erklären.

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