Witten. Hoteliers in Witten spüren den Einbruch der Gästezahlen leidvoll. Egal ob große oder kleine Betriebe. So wollen die Häuser die Krise durchstehen.
Dass die Gäste- und Übernachtungszahlen in der Corona-Pandemie drastisch eingebrochen sind, spüren auch die Hoteliers in Witten. „Unsere Auslastung ist von 90 auf zwei Prozent runtergegangen“, bilanziert Denise Sander vom Georg Hotel in Witten-Annen. „Wir kämpfen gerade ums Überleben.“
Bis auf einen Mitarbeiter habe sie alle entlassen müssen, so Sander. Den Betrieb halte sie mit privatem Geld am Laufen. Die Finanzhilfen reichten nicht aus, um die laufenden Kosten zu decken. „Ein hartes Brot“, findet auch Bernd Hoppe vom Hotel Hoppe in Witten-Annen. „Man muss jeden Tag kreativ sein, wie man kostenmäßig zurechtkommt.“
Geschäftsreisen sind erlaubt, aber die Gäste bleiben aus
Auch sein Zwölf-Betten-Betrieb muss regelmäßige Absagen verbuchen. Etwa von Dozenten, die schon lange im Voraus ein Zimmer gebucht haben, weil sie ein Seminar in der nahe gelegenen Uni Witten/Herdecke geben wollten. Doch die Hochschule setzt in Zeiten der Pandemie auf digitale Veranstaltungen. Und so bleiben diese Geschäftsreisenden im Hotel Hoppe aus.
Zwar hat Bernd Hoppe Hoffnung, dass er irgendwann zumindest den Außenbereich seines Restaurants wieder öffnen kann. Doch sollten dann noch immer keine Privatreisen erlaubt sein, stellt sich für ihn die Frage: Lohnt sich das? „Wir haben kein Flaniermeile vor der Tür“, so Hoppe. Auf Laufkundschaft kann er also nicht setzen. „Und Radfahrer, die es bis nach Annen schaffen, gibt es auch selten“, zeigt seine Erfahrung.
Belegung von rund 20 Prozent
Sollte eine Öffnung seiner Gastronomie möglich sein, steht er möglichen Maßnahmen aber offen gegenüber. „Wenn jetzt noch Tests dazukommen“, so Hoppe, dann müssen man eben schauen, wie die Gäste darauf reagieren. Dass die Entscheidung darüber laut Stufenplan der NRW-Landesregierung frühestens am 22. März fällt, frustriert den Hotelier dennoch. „Aber wir können den Kopf nicht in den Sand stecken“, sagt er.
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Doch nicht nur den kleineren Häusern in Witten macht die Krise zu schaffen. Auch das Ardey-Hotel verzeichnet Einbußen. „Wir haben aktuell eine Belegung von etwas mehr als 20 Prozent“, sagt Silvia Urban. In anderen Zeiten liege der Jahresdurchschnitt zwischen 65 und 70 Prozent, so die Hotelchefin.
Tagungsgeschäft macht die Hälfte des Umsatzes aus
Viele Einnahmen des Hotels stammten aus Veranstaltungen, die aber im Moment nicht stattfinden dürften, erklärt Urban. „Wenn es die Möglichkeit gibt, jeden Tagungsteilnehmer zu testen, machen wir das gerne.“ Denn: Das Tagungsgeschäft mache rund die Hälfte des Umsatzes aus, so die Hotelchefin.
Trotz all der Sorgen und Unsicherheiten bleibt Silvia Urban zuversichtlich. „Einen weiteren Monat halten wir auch noch durch“, sagt sie. Um die Zeit zu überstehen, ist der Betrieb so weit es geht heruntergefahren. Das Hotel hat lediglich montags bis freitags für Geschäftsleute geöffnet. Außerdem sind alle Mitarbeiter in Kurzarbeit. „Wir drehen an allen Schräubchen, damit es weitergeht“, so Urban.
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