Witten. Wenn das Radkonzept für Witten weiter in diesem Schneckentempo umgesetzt wird, werden spürbare Verbesserungen noch lange auf sich warten lassen.
Niemand unterstellt der Stadt schlechten Willen. Aber die Ungeduld der Radfahrer-Lobby ist zu verstehen. Es wird endlich Zeit, dass erste, dringliche Maßnahmen aus dem im Sommer 2019 vom Rat beschlossenen Radverkehrskonzept umgesetzt werden. Es muss sich vieles verbessern, gerade an den gefährlichen Brennpunkten.
Nicht einmal die Stelle eines Radverkehrsbeauftragten für Witten ist bisher besetzt
Es mag ja gute Gründe geben, warum die Realisierung teilweise so schwer fällt. Polizei und Ordnungsamt müssen mit ins Boot geholt, die richtigen Fördertöpfe angezapft und die Planungen erst einmal aufs Papier gebracht werden. Nicht einmal die Stelle eines Fahrradbeauftragten konnte bisher besetzt werden. Man fragt sich, warum sich so wenige Bewerber für diesen klimafreundlichen und vielseitigen Job zu interessieren scheinen.
Natürlich ist das Konzept langfristig angelegt. Und natürlich ist es nicht überall mit ein bisschen Farbe getan. Eine Kreuzung wie der Ruhrdeich/Ecke Ruhrstraße lässt sich nicht mal so eben umbauen. Und selbst provisorische Lösungen wie für die Gasstraße wollen gut durchdacht sein.
In diesem Schneckentempo darf es in Witten nicht weitergehen
Trotzdem darf es in diesem Schneckentempo nicht weitergehen. Abstellanlagen am Bahnhof, weitere Radstreifen - das ist doch kein Teufelswerk. Erwachsene können sich im nach wie vor von Autos bestimmten Verkehr in Witten vielleicht noch behaupten. Aber wer denkt eigentlich an die Kinder? Man kann froh sein, dass bisher nicht mehr passiert ist.
Fazit: Die Stadt muss bei der Umsetzung des Konzepts Fahrt aufnehmen, bevor es zum Papiertiger verkommt. Aber wir können optimistisch sein. Im Spätsommer wird gewählt. Da tut sich vorher bestimmt noch was.
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