Witten. Kurz vor der Wahl hat die Politik die Stadt Witten aufgefordert, bei der Umsetzung des Radkonzepts Gas zu geben. Wer steht denn auf der Bremse?
Kurz vor der Kommunalwahl hat die Politik den Druck auf die Stadt erhöht, Maßnahmen aus dem Radverkehrskonzept schneller umzusetzen. Planungsamtschef Sebastian Paulsberg machte Hoffnung, dass es mit mehr Personal künftig besser wird.
Die Grünen hatten im Verkehrsausschuss einen entsprechenden Antrag gestellt, noch im laufenden Jahr einiges auf den Weg zu bringen, ob eine Entschärfung des Brennpunkts Ruhrstraße über Markierungen an Husemann- oder Berger Straße bis zu einer großen Radparkanlage am Hauptbahnhof. Das Radfahren habe momentan viel Rückenwind, „aber es passiert nichts“, klagte Ratsherr Arnold Evertz. Am Ende stellten sich fast alle Parteien hinter den Antrag, um „ein Zeichen zu setzen“.
CDU in Witten enthält sich: Stadt kann nicht gleich mit dem Bagger kommen
Nur die CDU enthielt sich. Er könne die Verwaltung verstehen, „dass nicht sofort der Bagger kommt“, sagte Ratsherr Julian Fennhahn. Planungsamtsleiter Paulsberg hatte zuvor erläutert, dass die Umsetzung oftmals komplizierter sei, „als es das Radverkehrskonzept vermittelt“. Oft brauche es eben auch eine gründliche Ausführungsplanung.
Doch in wenigen Wochen wolle die Stadt die Stelle eines Fahrradbeauftragten ausschreiben, sobald der Förderbescheid da sei. Einen zusätzlichen Schub verspricht sich der Planungsamtschef von zwei neuen Ingenieuren, die im Juli angefangen haben. Paulsberg kündigte die Vorbereitung entsprechender Planungen an, weckte aber keine Hoffnung für eine Umsetzung noch in diesem Jahr. Aber: „Wir sind dran.“
Grüne in Witten: Nicht warten, bis der neue städtische Fahrradbeauftragte kommt
Man dürfe jetzt nicht warten, bis der neue Radbeauftragte erst noch ein Umsetzungskonzept erstelle, warnte Arnold Evertz von den Grünen. Die Leute (sprich Wähler) verstünden es nicht, da war sich die Politik einig, wenn nichts passiere. „Nicht quatschen, machen!“ sagte Martin Rose von der SPD. Evertz sprach von vielen Maßnahmen mit hoher Priorität, die kurzfristig möglich und größtenteils nicht teuer seien. Das Radkonzept dürfe nicht als Papiertiger enden, warnte Roland Löpke von den Piraten. „Lieber zehn Seiten umsetzen als 170, die herumliegen.“
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