Witten. Ob Obstbaumwiese oder Wiederaufforstung: Die CDU möchte es den Wittenern ermöglichen, an besonderen privaten Anlässen einen Baum zu spenden.

Bereits vor drei Jahren hat die Wittener Politik beschlossen, dass die Stadtverwaltung die Errichtung eines Bürgerwaldes prüfen sollte. Im Jahr 2019 wurde daraufhin eine Vorlage der Politik vorgelegt. Diese wurde von der Verwaltung zurückgezogen, da die Umsetzung auf einer landwirtschaftlich genutzten Fläche in Vormholz strittig war. Das Projekt war damit gekippt, was die CDU bedauert. Nun legt sie das Projekt neu auf und fordert "Bürger-Obstbaumwiesen".

Im Ausschusses für Stadtentwicklung und Umweltschutz (28.1.) soll eine Vorlage neu beraten werden. Das Scheitern des Bürgerwalds in Vormholz 2019 erklärt CDU-Ratsherr Simon Nowack so: „Die Aufforstung einer landwirtschaftlich genutzten Fläche ist nicht immer ökologisch sinnvoll und bedarf deswegen auch einer Genehmigung durch den Regionalverband Ruhr. Zudem sind die landwirtschaftlichen Flächen durch den Flächenfraß ohnehin schon rar geworden – das geht auch an die Existenz unserer Landwirte.“

Bürgerwald auf kahlgeschlagenen Waldflächen

Nowack weist darauf hin, dass es durch den Borkenkäfer und die Schäden der Trockenperioden in den letzten Jahren genug kahlgeschlagene Waldflächen in Witten gibt. „Auf solchen kommunalen Flächen im bestehenden Wald könne ein Bürgerwald auch eingerichtet werden“, fordert der Bommeraner CDU-Chef.

In einem Bürgerwald könnten die Wittener zu Anlässen wie Hochzeiten, Geburtstagen oder Geburten für eine Neupflanzung im Bürgerwald spenden. Zur Wiedererkennbarkeit des Baumes müssten Hochstämme angepflanzt werden, die mit einer Plakette versehen werden können. Denn: Werden nur verschulte Sämlinge angepflanzt, so entsteht zuerst ein dichter Jungwald mit Stangenholz, der innerhalb weniger Jahre im Rahmen der Dickungspflege ausgelichtet werden muss. Dabei würde ein Großteil der gespendeten Bäume gefällt werden.

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In der an die Stadt gestellten Anfrage regt die Partei auch an, auf kommunalen Flächen „Bürger-Obstbaumwiesen“ einzurichten. CDU-Fraktionsvorsitzender Volker Pompetzki betont: „Unser Ziel ist, die kommunalen Aufforstungspotentiale bestmöglich zu nutzen. Dadurch wird CO2 gebunden und wir können einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“

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