Witten. Immer wieder kommt es in Witten zu Vandalismus. Bürgerforum+, Piraten und Linke fordern nun zwei Streetworker für Jugendliche.

Bürgerforum+, Piraten und Linke im Rat der Stadt Witten fordern zwei Streetworker für aufsuchende Straßensozialarbeit mit Jugendlichen. Dafür aber müsste der bestehende Haushaltsentwurf geändert und die zusätzlichen Stellen im Stellenplan vorgesehen werden.

Die Antragssteller der drei Parteien begründen ihren Vorstoß mit den immer wiederkehrenden Konflikten und Vandalismus in der Stadt. So zerstörten etwa im vergangenen Mai Jugendliche die Scheiben der Bumerang-Haltestelle am Rathausplatz. Rund einen Monat später ging das Schaufenster der Buchhandlung Lehmkul zu Bruch. Damals rannten zwei junge Männer im Vollsprint gegen die Scheibe.

Fraktionen sehen Perspektivlosigkeit und Frustration als häufige Ursache für Vandalismus in Witten

Die Ursachen für solche Vorkommnisse sind nach Ansicht von Bürgerforum+, Piraten und Linke häufig Perspektivlosigkeit, Frustration und soziale Problemlagen. Der Einsatz von Streetworkern sei ein bewährtes Konzept und könne solche Probleme nachhaltig angehen und den betroffenen Menschen helfen, indem sie Beziehungsarbeit leisten und Angebote und Perspektiven aufzeigen.

+++Damit Sie keine Nachrichten aus Witten verpassen: Abonnieren Sie unseren WAZ-Newletter. Die aktuellen Nachrichten bekommen Sie abends von uns per Mail zugeschickt+++

Ordnungsrechtliche oder polizeiliche Maßnahmen könnten dies nicht leisten, betont der Antrag. Bereits im letzten Jahr hatten Ordnungsamt und Polizei nach eigenen Angaben den Rathausplatz und Kornmarkt verstärkt kontrolliert. Immer wieder war in Witten auch der Ruf nach einer Videoüberwachung dieser Orte laut geworden.

Neuer Kinder-und Jugendförderplan verweist ebenfalls auf fehlende Sozialarbeiter-Stellen

Durch Repression würden die Jugendlichen, aber meist nur kurzzeitig von einem Ort verdrängt, so dass sie schon bald andernorts auffallen, schreiben die drei Fraktionen in ihrem Antrag. Diese jungen Menschen seien auch schlecht von stationären
Einrichtungen wie Jugendzentren und Cliquentreffs zu erreichen.

Auch der Entwurf des neuen kommunalen Kinder- und Jugendförderplans beschreibt das Ziel, Jugendliche dort zu erreichen, wo sie sich tatsächlich aufhalten. Doch es fehlten „nach wie vor die personellen Ressourcen, um regelmäßig, dauerhaft, sowie zu schwierigen Zeiten (abends, Wochenende) an den informellen Treffpunkten präsent zu sein."

Dieser Mangel müsse dringend behoben werden, fordern Bürgerforum+, Piraten und Linke. Diskutiert werden soll der Antrag im Jugendhilfeauschuss, dem Haupt- und Finanzausschuss und zuletzt im Rat.

Mehr Nachrichten aus Witten lesen sie hier.