Witten. Nicht nur tausende Gas-Kunden der Stadtwerke Witten müssen 2021 tiefer in die Tasche greifen - die CO2-Abgabe trifft auch Autofahrer.
Durch die neue CO2-Steuer müssen in diesem Jahr nicht nur Wittener, die mit Gas der Stadtwerke heizen, sondern auch Autofahrer tiefer in die Tasche greifen. Jan Lanwehr, der eine Tankstelle im Wullener Feld betreibt, erlebte Hamsterkäufe: „Aufgrund der Preiserhöhungen sind bei uns am 30. Dezember Kunden vorgefahren und haben ihren ganzen Kofferraum mit Benzin-Kanistern gefüllt."
Wie sich die CO2-Steuer auf die Spritpreise auswirkt, hat der ADAC ausgerechnet: Pro Tonne Kohlendioxid, die beim Verbrennen von Diesel und Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht, müssen verkaufende Unternehmen in diesem Jahr 25 Euro zahlen. Der Preis wird an die Kunden weitergegeben. Daher habe sich zum Jahreswechsel der Liter Super E10 deutschlandweit im Schnitt um 7,7 Cent und der Liter Diesel um 7,6 Cent verteuert, heißt es vom Automobilclub.
Mineralölhändler aus Witten weist auch auf höhere Mehrwertsteuer hin
Jan Lanwehr, der zusammen mit seinem Vater Michael in Witten einen Mineralölhandel betreibt, möchte sich nicht dazu äußern, was er von der CO2-Abgabe hält, mit der die Politik fossile Energien verteuert, um klimaschonende Alternativen voranzubringen. Lanwehr weist aber daraufhin, dass zum Jahresbeginn die 2020 für sechs Monate reduzierte Mehrwertsteuer auch beim Sprit wieder von 16 auf 19 Prozent angehoben wurde.
Laut ADAC haben Autofahrer in Deutschland im Dezember durchschnittlich 123,1 Cent für einen Liter Super E10 und 110,9 Cent für einen Liter Diesel bezahlt. Ein Blick auf die Preisanzeigen günstiger Wittener Tankstellen am Montag (11.1.) zeigte: Die Preiserhöhungen liegen in der Regel im vom ADAC beschriebenen Rahmen - bei Super E10 auch darunter.
Der CO2-Preis steigt jährlich und wird Benzin und Diesel teurer machen
Was Autofahrer wissen müssen: Der CO2-Preis steigt jährlich und wird 2025 bei 55 Euro pro Tonne liegen. Dann werde der Liter Benzin wahrscheinlich 15 Cent und der Liter Diesel 17 Cent mehr kosten als noch Ende 2020, heißt es vom Automobilclub.
Worauf der ADAC Pendler hinweist: Im Gegenzug zu den Mehrkosten beim Sprit wurde die Pendlerpauschale zum 1. Januar - ab dem 21. Kilometer - von bislang 30 auf 35 Cent angehoben. Ab 2024 steigt sie dann für drei Jahre noch einmal um drei Cent auf 38 Cent pro Kilometer - ab dem 21. Entfernungskilometer.