Witten. Die neue CO2-Steuer macht nicht nur Erdgas, sondern auch Heizöl und Sprit teurer. Welche Stadtwerke-Kunden jetzt mehr zahlen müssen.

Deutschlandweit haben viele Energieversorger zum 1. Januar ihre Gaspreise angehoben. Der Grund dafür ist vor allem die neue CO2-Steuer auf den fossilen Rohstoff seit Jahresbeginn. Auch die Stadtwerke Witten haben ihre Preise für Gas erhöht, allerdings nicht für jeden Kunden. Nur wer für das neue Jahr einen Sondertarif-Vertrag abgeschlossen hat oder noch abschließt, muss jetzt mehr bezahlen.

Seit Jahresbeginn müssen Verbraucher nicht nur mehr für Erdgas und Heizöl, sondern als Autofahrer auch für Sprit bezahlen. Am 1. Januar ist die ist die CO2-Abgabe von 25 Euro je Tonne
ausgestoßenem Kohlendioxid (CO2) in Kraft getreten. Die Steuer soll helfen, Treibhausgase zu minimieren und die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen.

Stadtwerke Witten erhöhen Basistarif für Gas nicht

Wer in Witten mit Stadtwerke-Gas heizt und kocht muss in diesem Jahr tiefer in die Tasche greifen, wenn er Gas nicht zum sogenannten Basistarif, sondern zu den Stadtwerke-Sondertarifen bezieht. Die Tarife „Smart" oder „Direkt" haben eine einjährige Laufzeit, die Tarife „Plus" oder „Direkt 2" werden über zwei Jahre abgeschlossen.

Aufgrund der CO2-Abgabe zahlt ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Verbrauch von 16.000 Kilowattstunden (kWh) Gas im Jahr und einem Zweijahrestarif ab sofort 6,40 Euro mehr im Monat. Der Basistarif beim Gas von 6,45 Euro im Jahr 2020 bleibt 2021 stabil. „Allerdings werden wir auch ihn irgendwann aufgrund der CO2-Abgabe erhöhen müssen, die ja bis 2025 stetig steigt", kündigt Markus Borgiel an, bei den Stadtwerken verantwortlich für Vertrieb und Beschaffung.

Eine Umstellung auf Sondertarife ist jederzeit möglich

Beim „Smart"-Tarif sind ab Januar 6,01 Cent pro Kilowattstunde (2020: 5,53 Cent) zu zahlen, beim Tarif „Plus" 5,86 Cent (2020: 5,38 Cent). Es bleibe also dabei, dass die Sondertarife mit festen Laufzeiten für die Kunden günstiger seien als der Basitarif, sagt Markus Borgiel. Für eine Umstellung auf einen Sondertarif könnten sich Kunden nicht nur zum Jahresanfang, sondern jederzeit entscheiden.

Mit Blick auf die CO2-Steuer betont Borgiel, dass die Verbraucher sich darauf einstellen müssten, dass nicht nur Gas, sondern auch Benzin und Heizöl in den kommenden Jahren teurer werden. Insgesamt betrifft die Gas-Preiserhöhung der Stadtwerke zu Jahresanfang 6900 Kunden. Der Energieversorger beliefert in Witten insgesamt rund 20.400 Gas- und über 50.000 Stromkunden.

Zuletzt wurde der Gaspreis im September 2019 erhöht

Die CO2-Abgabe müssten die Stadtwerke an den Staat abführen, so Markus Borgiel. „Das ist kein Geld, das wir zusätzlich verdienen." Der Strompreis wurde zu Jahresanfang nicht angehoben, beträgt beim Basistarif wie im vergangenen Jahr 30,98 Cent pro Kilowattstunde.

Zuletzt hatte der Energieversorger von der Westfalenstraße den Gaspreis im September 2019 für Abnehmer erhöht, die bei ihm keine Bezugsverträge über ein oder zwei Jahre abgeschlossen hatten. Im vergangenen Jahr blieben die Gaspreise stabil, die reduzierte Mehrwertsteuer von 16 Prozent sei an die Kunden weitergegeben worden, heißt es.

Stadtwerke Witten verschicken im Januar über 50.000 Briefe

Im April 2020 hatten die Stadtwerke zuletzt ihren Strompreis beim Basistarif erhöht. Ein Drei-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden (kWh) zahlte 2020 mit etwa 1166 Euro fast 77 Euro mehr für Strom als noch 2019 - ein Anstieg von etwa sieben Prozent.

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Ab der kommenden Woche werden Stadtwerke-Kunden ihre Jahresabrechnungen für Strom, Gas und Wasser in den Briefkästen finden. Im Laufe des Januars werden über 50.000 Briefe verschickt. Da die Kundencenter an der Ruhr- und Westfalenstraße aufgrund der Corona-Lage geschlossen sind, verweist der Energieanbieter bei Fragen auch auf sein Online-Kundencenter (service.stadtwerke-witten.de).

>>> Stadtwerke sind online und per Mail zu erreichen

Die Kundenberater der Stadtwerke sind online und zu den Geschäftszeiten telefonisch unter der Rufnummer 02302/91 73 600 zu erreichen. Und zwar montags bis donnerstags von 8.30 Uhr bis 16 Uhr, freitags von 8.30 Uhr bis 15 Uhr und samstags von 8.30 Uhr bis 12 Uhr.

Außerdem erreicht man die Kundenberater per Mail: kundenservice@stadtwerke-witten.de. Briefe und Verträge können in die Briefkästen der Stadtwerke-Kundencenter eingeworfen werden. Da die Stadtwerke - wie in den vergangenen Jahren - von vielen Anfragen zu den Jahresabrechnungen ausgehen, bittet der Energieversorger um ein wenig Geduld bei der Bearbeitung.

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