Witten. Auch bei der Werkstadt in Witten glaubt man, dass Corona 2021 noch viele Herausforderungen bereithält. Welche Projekte geplant sind.

100.000 Euro hat die Wittener Werkstadt aus dem milliardenschweren Rettungsprogramm „Neustart“ der Bundesregierung für die Verschönerung ihrer großen Halle bekommen. Entstanden ist ein heller, freundlicher Kulturgarten mit Sitzmöbeln und Grün. Nur darf dort in Shutdown-Zeiten niemand Platz nehmen.

Das Corona-Jahr 2020 habe man finanziell „mit plus/minus null“ überstanden, sagt Werkstadt-Sprecherin Heinke Liere. Die Stadt hat ihre Fördergelder für das soziokulturelle Zentrum nicht gekürzt, außerdem wurde die Werkstadt durch Hilfen aus dem NRW-Kultur-Stärkungsfonds aufgefangen. „Aber in diesem Jahr geht es mit der Unsicherheit von vorne los“, so Liere. Sie glaubt nicht daran, dass sich die Corona-Lage schnell entspannen wird. „Das bedeutet dann für uns weiterhin: Keine Partys, keine Vermietungen.“

„Die Werkstadt muss 60 Prozent ihres Budgets selbst erwirtschaften“

Wie es mit dem Kulturprogramm in diesem Jahr an der Mannesmannstraße weitergeht, steht auch noch in den Sternen. Am 21. Januar sollte der Kölner Comedian Sertaç Mutlu auf der Werkstadt-Bühne stehen. Sein Auftritt wurde auf den 10. März 2022 verschoben. Heinke Liere hofft, dass sich bis zum Herbst für die Kultur wieder „ein bisschen Normalität“ einstellen wird. Was in Corona-Zeiten zur echten Herausforderung wird: „Die Werkstadt muss 60 Prozent ihres Budgets selbst erwirtschaften.“

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Joscha Denzel, verantwortlich für das Veranstaltungs-Programm, betont, dass man für jeden abgesagten Kulturtermin im vergangenen Jahr einen Ersatztermin habe organisieren können. „Wer zum neuen Termin nicht kann, bekommt für sein Ticket, dort, wo es gekauft wurde, einen Gutschein." Worauf sich Denzel freut: Für 2021 sind zwei Projekte geplant, für die bereits Fördergelder des Bundes aus dem Fonds Soziokultur zugesagt wurden.

„Ein Ort für alles“ soll Menschen dabei unterstützen, gemeinsam Projekte zu entwickeln

Das erste Projekt, „Anders normal“, ist eine Kooperation mit dem Märkischen Museum. Dieses plane für den Herbst, Werke von Künstlerinnen auszustellen, sagt Denzel. Die Werkstadt werde gemeinsam mit dem Museum ein Begleitprogramm zur Ausstellung anbieten – Kunst- und Musikaufführungen, die sich mit dem Thema Feminismus beschäftigen. Das zweite Projekt, „Ein Ort für alles“, soll Menschen dabei unterstützen, selbst gemeinsam Projekte zu entwickeln. Joscha Denzel: „Da ist vieles denkbar – vom Wandertag bis zum Kulturfestival.“ Wenn denn die Pandemie nicht allem einen Strich durch die Rechnung macht.

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