Witten. In Witten war in der Silvesternacht viel weniger los als sonst üblich. Die Plätze in der City waren wie leergefegt. Aber es gab auch Ausnahmen.
Von Barbara Zabka und Britta Bingmann
Stille Nacht, dunkle Nacht? Beinahe. Viel war zum Jahreswechsel 2020/21 in Witten nicht los. Sogar das Rathaus hüllte sich in vornehme Dunkelheit. Vor und nach Mitternacht waren die Straßen wie leergefegt. Dennoch: Ein kleines Feuerwerk war um Mittnacht über der Stadt dann doch zu sehen. Vereinzelt stiegen die Raketen über der City, am Fuße des Helenenbergs, in Bommern und auch in Heven in den Himmel auf. Doch in der Menge war es kein Vergleich mit den Vorjahren. Und das neue Jahr war noch keine 30 Minuten alt, da war das Spektakel auch schon wieder vorbei.
Rauchschwaden, die anschließend durch die Straßen wabern: Fehlanzeige. Auch die Knallerei hielt sich in Grenzen, vor Mitternacht waren in der Stadt zur vereinzelt Böllerschüsse zu hören. Die meisten Wittener hielten sich offenbar sehr diszipliniert an die Corona-Maßnahmen: Auf den Straßen war von Partys nichts zu sehen. Hier und da standen um Mitternacht zwar Grüppchen mit Wunderkerzen in der Hand vor den Häusern. Aber selbst an den Plätzen, wo es sonst immer viel Trubel, blieb es diesmal still: "Bei uns im Johannisviertel war es viel ruhiger als sonst, und sogar am Kornmarkt war nichts los", berichtet eine Anwohnerin.
Vereinzelt trafen sich Wittener am Helenenberg
Nur vereinzelt konnte man draußen Passanten treffen. Tobias (29) Simone (31), Miriam (27) und Alexandra (31) hatten sich einen kleinen Nachtspaziergang zum Helenenberg nicht nehmen lassen. "Da war aber nix los. Ein paar Leute hatten Feuerwerk dabei und andere waren neugierig wie wir. Aber alles ganz ruhig. Ganz anders als sonst", meinten die jungen Leute im Vorübergehen.
Einige Klagen gab es aber dennoch. In Durchholz ist in der Waldegge offenbar den ganzen Tag über sehr lange und intensiv geknallt worden, darüber berichten mehrere entnervte Anwohner in einer hitzigen Diskussion auf Facebook in der Gruppe "Unsere Hölzer". Das sei auch in den letzten Jahren schon so gewesen, diesmal aber besonders schlimm. "Es klingt wie im Krieg", schreibt eine Userin.
Die gleiche Formulierung war auch aus dem Wiesenviertel zu hören. Das Geknalle sei deutlich lauter als sonst gewesen. "Kann es sein, dass dieses Jahr trotz des Verkaufsverbots viel mehr dicke Polenböller gezündet worden sind?", fragt Anwohner Michael Kapmeyer und weist darauf hin, dass die deutlich gefährlicher seien als die normalen Böller. "Vor allem, wenn sie von Kindern anschließend gesammelt werden und die dann damit rum spielen..."
Auffallend war hingegen die starke Präsenz der Polizei in der City - oft sogar mit Blaulicht. Auch Bürgermeister Lars König war offenbar mit den Kollegen vom Ordnungsamt die ganze Nacht unterwegs. Auf Facebook dankte er den allen Einsatzkräften anschließend für ihren Einsatz.
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Positive Folge der beinahe stillen Nacht: An den einschlägigen Stellen wie dem Rathausplatz, wo sonst oft tagelang die Reste des Feuerwerks vor sich hin rotten, liegt diesmal nur wenig Müll.