Witten. Die CDU fordert Maßnahmen gegen Vandalismus an Schulen in Witten, setzte sich mit einem Dringlichkeitsantrag aber nicht durch. Wer war dagegen?
Die CDU ist im Rat mit einem Dringlichkeitsantrag durchgefallen, kurzfristig Maßnahmen gegen den Vandalismus an den Schulen zu ergreifen.
Parteien wie SPD, Grüne und Piraten stimmten dagegen, weil sie keinen „Schnellschuss“ wollen – wozu für sie die vorgeschlagene Schließung von Schulhöfen ab 16 Uhr an besonders von Einbrüchen und Zerstörungen betroffenen Schulen wie der Bruchschule gehören würde.
CDU-Fraktion in Witten: „Nicht warten, bis jemand körperlich Schaden nimmt“
Regina Fiedler von der CDU hatte eindringlich für den Antrag ihrer Fraktion geworben. „Wir müssen endlich handeln und dürfen nicht warten, bis noch jemand körperlich zu Schaden kommt“, sagte sie und erwähnte die jüngsten Vorkommnisse an der Bruchschule. „Es traut sich momentan fast keiner mehr im Dunkeln zur Reinigung der Schule.“
Fiedler sprach neben Einbrüchen und Einbruchsversuchen von „Scherben, Spritzen, Kondomen“ und Schlimmerem, die ungebetene Gäste gerade bei Gelagen am Wochenende immer wieder auf dem Gelände Wittener Schulen hinterlassen sollen. „Fragen Sie mal, was die Schulleiter wegräumen müssen.“
Mindestens drei bis vier Grundschulen seien allein betroffen, und die Zahl steige. Auch von „Angriffen“ auf die Holzkamp- und Pestalozzischule war die Rede. Doch bisher sei seitens der Stadt nichts dagegen unternommen worden, trotz Forderungen aus der Politik zum Jahresanfang.
SPD, Grüne und Piraten waren davor, Kindern in Witten Spielfläche zu nehmen
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In dem Dringlichkeitsantrag wird neben einer möglichen Schließung betroffener Schulhöfe als Spielfläche nach 16 Uhr auch auf Zäune hingewiesen, die sich in Nachbarstädten wie Herne und Wuppertal bewährt hätten. Kritik an dem Antrag kam von SPD, Grünen und Piraten.
Wenn man Kindern die Spielfläche wegnehme, blieben sie auf der Straße, sagte Jan Richter von den Grünen. Gerade in Corona-Zeiten seien die Schulhöfe wichtige Spielflächen, so Stefan Borggraefe von den Piraten. „Schnellschüsse wären hier kontraproduktiv“. Wie er warben SPD und Grüne für „nachhaltige Lösungen“. Daran sollten die Fachausschüsse ebenso wie die Schulen beteiligt werden.
Schuldezernent von Witten will Zaun um Schulhof nicht grundsätzlich ausschließen
Schuldezernent Schweppe sprach angesichts des sich wiederholenden Vandalismus gerade an der Bruchschule von einer „Schweinerei“. Allerdings könne es der Ordnungsdienst der Stadt personell nicht leisten, diese Flächen zu kontrollieren. Man diskutiere aber mehrere Ansätze und tauche keineswegs ab.
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Einer Zaunlösung will sich Schweppe nicht grundsätzlich verschließen. Man dürfe allerdings keine Zugänge dichtmachen, etwa zum Rheinischen Esel. Wenn man das Thema jetzt noch mal in den Ausschüssen diskutiere, müsse es dann auch reichen, unterstrich der Beigeordnete die Handlungsbereitschaft der Stadt.
„Stadtklima“ Witten: Dringlichkeitsantrag wäre Signal an die Schule gewesen
Konkretes Handeln vermissen Union, „Stadtklima“ und AfD. Tobias Grunewald (CDU) wollte sich nicht Populismus vorwerfen lassen und verwies auf den Brandbrief der Schulleiterin der Bruchschule. „Und was tun wir. Erst mal nichts und wieder diskutieren.“
Der Dringlichkeitsantrag sei ein „klares Signal“ an die Bruchschule, die Hilfe sucht, sagte Michael Hasenkamp („Stadtklima)“. „Wir verschließen die Augen vor dem, was tatsächlich passiert.“ Grüne und Bürgerforum warnten davor, zu „überdramatisieren“, als sei jede Schule von diesem Thema betroffen.
Die Bruchschule ist es mit Sicherheit.