Witten. Zwei Brände in zwei Schreinereibetrieben in Witten geben der Polizei Rätsel auf. Bei dem Feuer in der Tischlerei Klein steht die Ursache fest.
Nach dem verheerenden Brand in der Schreinerei Lauterbach in Witten haben am Montag (14.12.) Brandermittler der Kriminalpolizei ihre Arbeit aufgenommen. Die einsturzgefährdete Industriehalle war vorher nicht betretbar. „Wir bringen diesen Brand mit dem Feuer vom 27. Oktober in der Tischlerei Klein in Verbindung“, so Polizeisprecher Volker Schütte. Die Ermittler schließen Brandstiftung nicht aus.
Wie berichtet, musste die Feuerwehr über etliche Stunden den Brand in der Schreinerei im Wullener Feld bekämpfen. Das Dach der 900 m² großen Metallhalle war komplett mit den Solarpanels einer Photovoltaik-Anlage gedeckt. Sie stehen unter Strom und lassen kaum Wasser durch, so dass man nicht von oben löschen konnte.
Die Werkstatt ist komplett zerstört – und auch der Teil der Halle, in den sich Tischler Uwe Klein eingemietet hatte, nachdem seine Firma im Salinger Feld erst am 27. Oktober niedergebrannt war. In seinem Fall geht die Polizei von vorsätzlicher Brandstiftung aus. Es wurden damals Brandbeschleuniger gefunden. Die Ermittlungen bei Lauterbach, also im aktuellen Fall, dauern dagegen noch an.
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Montageservice von Lauterbach läuft weiter
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Seit 1960 gibt es die Schreinerei Lauterbach in Witten, gegründet in den „Sieben Kurven“, mit dem Bestattungshaus Lauterbach als zweitem Standbein in Bommerholz. Christian Lauterbach hatte erst 2019 die Schreinerei seines Vaters im Wullener Feld übernommen. Zwei Tage nach dem Brand kann und möchte er viele Fragen noch nicht beantworten. „Warum, wieso, weshalb – das sind alles Mutmaßungen“, sagt er.
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Er konnte einiges an Material retten. Vieles haben Lieferanten auch eingelagert, so dass der Reparaturdienst und Montageservice weiterlaufen werde. Ab Januar werde sein Betrieb in eine befreundete Schreinerei umziehen. Auch seine 19 Mitarbeiter fänden dort Platz und sein Azubi könne dort seine Abschlussprüfung machen.
Wittener Tischler Klein sieht zum zweiten Mal in Existenz bedroht
Wo das sein wird, möchte er nach den Erlebnissen seines Kollegen Uwe Klein nicht sagen. Dieser hat nun zum zweiten Mal seine Existenzgrundlage verloren. „Man muss abwarten, was die Ermittlungen ergeben“, sagt er traurig. „Alles, was wir an Maschinen und Werkzeug neu gekauft hatten, ist jetzt schon wieder kaputt.“ Auch er findet nun woanders Unterschlupf und wartet darauf, dass er ab Mai wieder in seine dann wiederhergestellte Halle einziehen kann. „Es wird auch bei uns irgendwie weitergehen.“
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