Witten. In Wittens Partnerstadt Mekelle in Äthiopien herrscht Krieg. Die Fraktion Bürgerforum fordert die Stadt auf, nicht tatenlos dabei zuzusehen.
Die Fraktion Bürgerforum in Witten macht in einem Dringlichkeitsantrag auf die kriegerischen Auseinandersetzungen in Mekelle aufmerksam. Mekelle ist die Hauptstadt der Region Tigray im äußersten Norden Äthiopiens und seit 2016 Wittens Partnerstadt.
„Wir sind die Partnerstadt von Mekelle und müssen uns für Frieden dort einsetzen mit allen Stimmen, die wir haben!“, schreibt das Bürgerforum in seinem Antrag. Darum solle die Stadt Witten den kriegsführenden Ministerpräsidenten Abiy Ahmed zum sofortigen Stopp aller Kampfhandlungen in Tigray auffordern. Auch die Versorgung der hungernden Bevölkerung müsse sichergestellt werden.
Versorgungsleitungen nach Tigray gekappt
Teile der Universität seien durch Bomben zerstört worden, die Versorgungsleitungen nach Tigray seien gekappt, Menschen gestorben. „Der amtierende Präsident Äthiopiens führt Krieg gegen sein eigenes Volk zusammen mit dem eritreischen Diktator“, unterstreicht die Fraktion ihre Forderung. Witten als Partnerstadt dürfe nicht tatenlos zusehen.
Der Dringlichkeitsantrag des Bürgerforums Witten soll in der nächsten Ratssitzung am Dienstag, 15. Dezember, verhandelt werden.
Verein Etiopia-Witten will Notprogramm für Hilfe starten
Helfen will auch Etiopia-Witten. Der Verein stattet unter anderem Krankenhäuser in der Region Tigray mit gebrauchten medizinischen Geräten aus Deutschland aus. „Patienten, Personal und die Studierenden des Ayder Referal Hospitals stehen ohne Schutz plündernden Truppen und kriminellen Banden gegenüber“, berichtet Ahmedin Idris vom Vorstand des Vereins, der seit elf Jahren im Norden Äthiopiens Entwicklungshilfe leistet.
+++Keine Nachrichten aus Witten mehr verpassen: Hier geht’s zu unserem kostenlosen Newsletter+++
Laut Idris harren zurzeit etwa 2000 Menschen in dem von der Außenwelt abgeschotteten Universitätskrankenhaus aus: „Alle Nahrungsvorräte sind aufgebraucht, es gibt keine Fluchtmöglichkeit, und andauernde Kampfhandlungen lassen aktuell keine Hilfsmaßnahmen zu.“ Gemeinsam mit dem medizinischen Direktor wolle der Verein nun aber ein Notprogramm für die Hilfe ausarbeiten. Darum bittet der Verein um Spenden (Sparkasse Witten: IBAN: DE70452500350000901090 BIC: WELADED1WTN).
Mehr Nachrichten aus Witten lesen Sie hier.