Witten. Nach einem halben Jahr Pause hat das Hallenbad Herbede in Witten am Montag erstmals wieder geöffnet. Der große Andrang ist jedoch ausgeblieben.
Das Hallenbad Herbede hat am Montag (14.9.) zum ersten mal nach halbjähriger – coronabedingter – Pause wieder geöffnet. 35 Personen dürfen dort ab sofort wieder ihre Bahnen ziehen – nicht durchgängig, sondern in Schichten sozusagen. Denn zwischendurch muss ja desinfiziert werden. Am ersten Tag schwimmen mittags gerade einmal drei Leute in dem Becken. War das Wetter vielleicht zu schön?
Badleiter Sascha Sticht vermutet eher, dass die Badegäste wegen der Pandemie und der damit verbundenen Regeln noch skeptisch sind. „Vielleicht haben die Leute Angst“, sagt er. Ingrid Necker (77) und Hartmut Schmalisch (79) lassen sich von den Corona-Vorschriften jedoch nicht verunsichern. Seit 20 Jahren kommen die beiden regelmäßig in das Bad. Dass sie sich ab sofort vorher telefonisch anmelden müssen, macht ihnen nichts aus. „Alles hat gut geklappt“, sagt Ingrid Necker lächelnd und verabschiedet sich schnell wieder ins kühle Nass.
Umkleiden in Witten werden nach jeder Benutzung gereinigt
Denn die Zeit, die die Besucher im Bad verbringen können, ist begrenzt. Zwischendurch pausiert der Badebetrieb immer wieder für eine dreiviertel Stunde. In dieser Zeit desinfiziert das Reinigungspersonal den gesamten Außenbereich des Beckens. Die Umkleiden werden sogar nach jeder Benutzung gesäubert. „Nach jedem Badegast wischen wir hinterher“, erklärt Sascha Sticht. Gereinigt werde mit einem speziellen Produkt mit schneller Einwirkzeit.
Hinweisschilder erinnern daran, bis zum Bereich der Umkleidekabinen einen Mund-Nase-Schutz zu tragen und die Abstandsregeln einzuhalten. Die Duschen dürfen nur von zwei Personen gleichzeitig genutzt werden. Auch eine Wegeführung gibt es. Der Eindruck des Badleiters am ersten Tag: „Das funktioniert sehr gut.“
Kein Stichtag für Öffnung des Hallenbads in Annen
„Für uns ist das ein ganz großer Testlauf“, sagt Sascha Sticht. Ob das Hallenbad in Annen auch bald wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird, dazu gebe es noch keinen Stichtag, so Julia Pfannkuch von den Stadtwerken Witten. „Wir schauen, wie es hier in Herbede angenommen wird, dass wieder geöffnet ist.“
Dass das Bad in Vormholz für ein halbes Jahr geschlossen war, darauf hätten die Badegäste mit „großem Verständnis“ reagiert. „Aber natürlich vermissen die Leute das Schwimmen“, weiß Julia Pfannkuch, betont aber auch, dass die Sicherheit des Personals und der Gäste an erster Stelle stehe. Ihre Sorge, dass die Besucher sich nicht an die Regeln halten, scheint jedoch gering. „Die Leute haben sich daran gewöhnt, dass man Abstand hält.“
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Zwar läuft der Betrieb in Herbede noch etwas eingeschränkt. Die Startblöcke etwa sind gesperrt und „wir geben aktuell keine Spielgeräte heraus“, erklärt Badleiter Sascha Sticht. Zum Badespaß kämen die Gäste also aktuell nicht ins Bad, vermutet Julia Pfannkuch. Im Moment gebe es eben nur „Schwimmen, um des Schwimmens wegen“. Für Ingrid Necker und Hartmut Schmalisch kein Problem. Die beiden wollen in einer Woche wiederkommen.
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