Witten. Sowohl im Kreis als auch in Witten wurde der Inzidenzwert von 100 erstmalig überschritten. Gibt es als Reaktion darauf nun schärfere Maßnahmen?
Der Inzidenzwert im Kreis und in Witten hat die Marke von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche überschritten. Am Montag (26.10.) meldete der EN-Kreis einen Wert von 114,47 und 76 Neuinfektionen – davon 31 allein in Witten. Der Inzidenzwert der Stadt lag ebenfalls erstmalig über 100 (101,29). Alarmierende Zahlen – zumal an einem Montag für gewöhnlich weniger Fälle gemeldet werden.
Dennoch wird sich an den Vorgaben in Witten erstmal nichts ändern. „Solange unser Inzidenzwert unter dem des Kreises liegt, entscheidet der Kreis, wie es weitergeht“, sagt Stadtsprecher Jörg Schäfer. Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) der Stadt habe das Infektionsgeschehen aber im Blick.
In Witten gibt es nicht den einen Infektionsherd
Die 100er-Grenze ist allerdings keine offizielle Stufe wie die Inzidenzwerte 35 und 50, bei denen klare Maßnahmen geregelt sind. „Ich hoffe, dass das Land reagiert und weitere Maßnahmen beschließt“, sagt Michael Schäfer, Krisenstabsleiter vom EN-Kreis. Denn nur dann könne das auch kreisweit geschehen. Andernfalls laufe man laut Schäfer in einen zweiten Lockdown.
Einen größeren Infektionsherd kann man in Witten nicht ausmachen. Zwar wurden im Marien-Hospital acht Mitarbeiter positiv getestet und auch im Evangelischen Krankenhaus in Witten gab es positive Fälle. Aber: „Diese kleineren lokalen Ausbrüche sind nicht ausschlaggebend für die hohen Zahlen“, sagt Krisenstabsleiter Schäfer. Vielmehr würden sich die Menschen im privaten Raum anstecken.
Auch Kitas sind betroffen. So gibt es in Witten an den Tagesstätten Hohenstein, Wannen und Luisenstraße positive Fälle. Dort werden die Kontakte jetzt nachverfolgt und getestet.
Kreis empfiehlt Masken auch an Grundschulen
Diese Infektionsgefahr innerhalb von Gruppen besteht auch an Schulen, die am Montag wieder begonnen haben. Der Kreis appelliert daher daran, dass auch in Grundschulen im Unterricht Masken getragen werden sollen.
Zuvor wollte man in der vergangenen Woche bei der Bezirksregierung Arnsberg bereits eine solche Pflicht erwirken – das blieb aber ohne Erfolg. Grundlage für die Empfehlung sind laut Kreis die Maßnahmen an Schulen, die das Robert-Koch-Institut Mitte Oktober veröffentlicht hat. Dort wird für Kommunen mit einer Inzidenz über 50 auch für Grundschüler das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung im Klassenraum angeraten.