Witten. Zeichnet sich in der SPD in Witten womöglich eine Debatte über den nächsten Bundestagskandidaten ab? Darauf deutet derzeit so manches hin.
Mit dem Verzicht von Ralf Kapschack auf eine dritte Kandidatur für den Bundestag wird ein begehrtes Ticket nach Berlin frei. Zwar ist es momentan nicht unbedingt vergnügungssteuerpflichtig, die kriselnde SPD zu vertreten und im nächsten Jahr in den so wichtigen Bundestagswahlkampf zu führen. Andererseits ist das ein lukrativer Job, noch dazu für einen jungen Parteifunktionär.
Parteichef aus Witten hat sich früh aus der Deckung gewagt
Dass Axel Echeverria nun als einer der ersten seinen Hut in den Kandidatenring wirft, ist sein gutes Recht als Vorsitzender des größten Stadtverbandes im EN-Kreis. Zumal seine Vorgänger im Amt des Parteichefs ja auch das Bundestagsmandat für sich beansprucht haben. Trotzdem stellt sich die Frage, ob der 40-Jährige gut beraten war, so früh aus der Deckung zu kommen.
Die SPD hat gerade eine heftige Niederlage bei der Kommunal- und Bürgermeisterwahl hinter sich – und natürlich bleibt das auch am Vorsitzenden kleben. Da wird sich mancher fragen, ob er der Richtige wäre. Der Bundestagswahlkreis 139, eh und je in SPD-Hand, er ist längst nicht mehr sicher. Da braucht es einen starken Kandidaten, der die eigene Partei und die Öffentlichkeit überzeugt. Das knappe Wahlergebnis im eigenen Ortsverein deutet darauf hin, dass längst nicht alle hinter einer Kandidatur Echeverrias stehen würden.
Tanja Knopp vom DRK in Witten ist politisch ein unbeschriebenes Blatt
Und Tanja Knopp? Dieser Vorschlag der SPD Witten Mitte ist eine faustdicke Überraschung. Keine Frage: Als Ehrenamtliche hat sich die 47-Jährige große Verdienste gerade beim DRK erworben. Politisch ist sie bisher ein unbeschriebenes Blatt. Die SPD wird uns noch erklären müssen, warum sie sie womöglich ins Rennen schicken will.
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Doch noch ist das Kandidatenrennen längst nicht gelaufen. Die Partei in Witten und im Kreis wird das Thema noch lebhaft diskutieren. Was sie sich und uns nicht zumuten sollte, wäre eine lange, quälende Personaldebatte. Das käme beim Wähler gar nicht gut an.
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