Witten. In Pflegeheimen sollen bald Corona-Massentests durchgeführt werden. Das kündigte Gesundheitsminister Jens Spahn an. Was bedeutet das für Witten?
Am 15. Oktober soll bundesweit eine neue Strategie für Corona-Tests in Kraft treten. Wird in einem Pflegeheim eine Infektion nachgewiesen, sollen demnach Personal, Bewohner und Besucher massenhaft getestet werden. In Witten hat es im Verlauf der Pandemie schon Fälle von infizierten Heimbewohnern gegeben. Wird sich durch die Pläne von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn etwas vor Ort ändern?
Pflegeheim seien kreisweit ohnehin schon genau beobachtet worden, sagt Michael Schäfer, Krisenstabsleiter des EN-Kreises. Daher werde sich auch zunächst nichts an der Strategie des Kreises ändern. „Wir hatten die Heime schon die ganze Zeit im Fokus.“ Nach den Überlegungen Spahns soll das aber noch intensiver geschehen und im Falle einer Infektion alle Kontaktpersonen der letzten zehn Tage kostenlos getestet werden. „Es gab schon viele Ankündigungen. Sicher hört sich das erst einmal gut an, wir müssen aber sehen, was daraus wird“, so Schäfer.
Coronafälle steigen auch in Witten an
Mehr Tests benötigen nämlich auch wieder mehr Kapazitäten. Für die Pflegeheime im EN-Kreis und somit auch in Witten wird die Arbeit bisher aufgeteilt. Die Abstriche werden laut Schäfer häufig direkt vom Pflegepersonal vor Ort gemacht. „Die Bewohner vertrauen den Mitarbeitern und deswegen ist das eine gute Lösung.“
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Der Kreis bringt die Tests lediglich ins Haus, erklärt dem Personal das Vorgehen und holt sie dann wieder ab. Zudem gibt es seit Anfang Oktober Unterstützung durch den Arbeiter Samariter Bund (ASB), das Rote Kreuz und die Johanniter. Dadurch steht nochmal mehr Personal für die Tests zur Verfügung, die vor allem im Herbst immer mehr werden können. Schließlich steigen die Zahlen weiter an. Von Sonntag auf Montag gab es kreisweit 14 Neuinfektionen, vier davon in Witten. Innerhalb von sieben Tagen gab es in der Stadt mehr als 20 neue Coronafälle.
Kontaktnachverfolgung ist für Pflegeheime wichtig
Aufgrund dieser Zahlen ist auch in den Heimen die Kontaktnachverfolgung wichtig. „Je mehr Angaben wir haben, umso schneller können wir bei den Tests reagieren“, so Schäfer. Deshalb sei es dann nicht notwendig, alle Bewohner, Mitarbeiter und Besucher zu testen. Der Krisenstabsleiter ist mit dem Vorgehen in Pflegeheimen bisher zufrieden. „Wir kennen die Situation seit dem 28. Februar und haben eine gewisse Routine entwickelt.“
Welche Auswirkungen die angekündigten Massentests nun haben und wann und ob sie in den Heimen in Witten durchgeführt werden, kann Schäfer noch nicht sagen. Der Kreis wurde offiziell noch nicht informiert. „Manchmal bekommen wir erst einen Abend vorher oder erst am selben Tag Bescheid, wenn sich etwas ändert“, sagt Schäfer.