Witten. Die Krise hat manchmal doch gute Seiten. In ihrem neuen Buch beschreibt Christine Laurenz-Eickmann Glücksmomente in Witten. Davon gibt es viele.

Dieses Büchlein kommt genau richtig. „Unsere Glücksmomente – Geschichten aus Witten“ heißt das neue Werk von Christine Laurenz-Eickmann. Wem die Coronakrise zu schaffen macht oder wem die herbstliche Stimmung auf Gemüt drückt, der werfe einfach einen Blick hinein. Die Autorin erzählt von Mutmachern und Hoffnungsgestalten, von der herrlichen Natur und positiven Augenblicken.

Das Cover des neuen Witten-Buchs: Die bunten Kleckse wirken fröhlich, erinnern aber auch ein wenig an die Form der Coronaviren.
Das Cover des neuen Witten-Buchs: Die bunten Kleckse wirken fröhlich, erinnern aber auch ein wenig an die Form der Coronaviren. © A. Kreikenbohm

Dabei stammt Christine Laurenz-Eickmann ursprünglich gar nicht aus Witten. „Als ich 2009 der Liebe wegen hierhin gezogen bin, konnte ich nicht ahnen, dass ich über diese Stadt einmal ein Buch schreiben würde“, sagt die gebürtige Münsteranerin.

Nun hält sie das Werk beinahe druckfrisch in Händen. Das allein macht sie schon glücklich. Auch die Zeit des Schreibens habe ihr gut getan. „Es war eine schöne Aufgabe in der Coronazeit.“ Obwohl die Arbeit nichts Neues für sie war.

Das Glück in Buchform reicht von Bielefeld bis Witten

„Ich schreibe, seit ich schreiben kann“, sagt die 66-Jährige. Theaterstücke für die Schul-AG ebenso wie Gedichte und Kurzgeschichten. Christine Laurenz-Eickmann hat zwei kleine Gedichtbände schon veröffentlicht: „Perlenkette“ und „Städterin auf dem Land“. Nun also Glücksgeschichten, die alle etwas mit der Ruhrstadt zu tun haben.

Der Wartberg-Verlag, in dem sie erschienen sind, war an den Wittener Autorentreff herangetreten. Denn in der Glücks-Reihe, in der es bereits Bände für Dortmund, Bielefeld, Regensburg, Bayreuth und Darmstadt gibt, sollte Witten nicht fehlen. Die Wahl fiel auf Autorentreff-Mitglied Christine Laurenz-Eickmann. Und so begab sie sich ans Werk.

Wittens Stadtführerin Hildegard Priebel stand der Autorin zur Seite

Zur Seite stand ihr dabei Stadtführungen Hildegard Priebel, mit der sie Witten nach ihrem Umzug schon bei vielen Touren erkundet hatte. „Sie war mir eine unwahrscheinliche Hilfe“, bedankt sich die Autorin. Auch andere haben ihren Anteil an dem Büchlein: Kollegen aus dem Autorentreff, der Vorsitzende des Kunstvereins, aber auch die Trainerin des Tennisclubs vom Hohenstein und nicht zuletzt Werner Eickmann, der verstorbene Mann der Autorin.

Lesung in der Stadtbibliothek

Christine Laurenz-Eickmann stellt ihr Buch „Unsere Glücksmomente – Geschichten aus Witten“ am Dienstag, 6. Oktober, um 16.30 Uhr im Lesecafé der Stadtbibliothek an der Husemannstraße 12 vor. Der Eintritt ist frei. Um Voranmeldung wird gebeten. Das Formular dazu und weitere Informationen dazu unter www.kulturforum-witten.de/bibliothek/.

Das 80-seitige Büchlein gibt es aber auch im örtlichen Buchhandel. Es ist im Wartberg Verlag erschienen und kostet 12 Euro.

Eine der 30 kurzen Geschichten geht auf sein Konto. „Sensation in der Heimat“ heißt sie. Im Mittelpunkt steht die erste Ampel Wittens, die in den 1950er Jahren an der Kreuzung Ruhrstraße/Ruhrdeich aufgestellt wurde. „Jedes Mal, wenn wir später diese Ampel überquerten, erinnerte sich mein Mann beglückt an den einzigartigen Moment von damals, als er mit vielen anderen Wittenern die sensationelle Neuheit bestaunt hat.“ Er würde sich auch riesig freuen, wenn er wüsste, dass er in dem Buch seiner Frau verewigt wurde.

Eine Geschichte macht auf die Verlandung des Hammerteichs aufmerksam

Christine Laurenz-Eickmann nutzt ihr Werk ebenfalls, um auf Probleme in der Stadt aufmerksam zu machen. Besonders am Herzen liegt ihr etwa der Hammerteich, in dessen Nähe sie wohnt. Sie beschreibt ihn als beliebtes Ausflugsziel, an dem Spaziergänger viele glückliche Stunden verbracht haben – und hoffentlich noch verbringen. Doch sie sagt auch: „Ich sehe, wie der Teich von Tag zu Tag kleiner wird.“ Die Autorin beschreibt die Arbeit der Interessengemeinschaft „Wir lieben den Hammerteich“, die mit Aktionen auf die Verlandung der Wasserfläche aufmerksam macht.

So wechseln sich aktuelle mit historischen Ereignissen ab. Natürlich dürfen auch die Bergbauvergangenheit, schöne Stunden im alten Café Leye oder Erinnerungen rund um die Zwiebel-Tradition nicht fehlen. Wer das Büchlein gelesen hat, der zieht hoffentlich dasselbe Fazit wie Christine Laurenz-Eickmann: „In Witten kann man glücklich sein.“

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