Witten. Die Genehmigung für eine Entschlammung des Hammerteichs in Witten hängt noch an mehreren (Wasser-) Behörden. Schließlich geht’s auch um die Ruhr.
Die Stadt Witten kann nicht alleine über die Entschlammung des Hammerteichs entscheiden. Das ist auch der Grund dafür, wieso das Ganze noch auf sich warten lässt. „Wir müssen uns eine wasserrechtliche Genehmigung einholen, um das Verfahren anzuwenden“, sagt Robin Mues vom Planungsamt der Stadt Witten.
Die Stadt will den Schlamm aus dem Hammerteich bekanntlich in die Ruhr leiten. Zuständig für den Fluss sind der Kreis als untere Wasserbehörde und weitere Beteiligte. Sie haben vorab schon leichte Bedenken geäußert, dass der ungewollte Dreck die Wasserqualität der Ruhr verschlechtern könnte.
Stadt Witten führt bald Gespräche mit dem Kreis und weiteren Beteiligten
Deswegen stehen nun Gespräche an, die laut Mues in knapp einem Monat stattfinden sollen. „Wir werden da noch einmal die Fakten präsentieren und zeigen, dass die Menge an Schlamm, der durch unser Verfahren in die Ruhr gelangt, sehr gering ist“, sagt Mues. Er räumt ein, dass die Entschlammung aus ökologischer Sicht nicht unbedingt notwendig sei. „Es geht hier auch eher um den ästhetischen Aspekt.“
Was Mues damit meint: Der Hammerteich ist ein sehr beliebter Anlaufpunkt im Naherholungsgebiet Hohenstein. Viele Wittener hoffen deshalb, dass er gerettet wird und nicht das gleiche Schicksal erlebt wie die Drei Teiche, die inzwischen trocken gelegt sind. Die Fläche des Hammerteichs soll sich durch die Verlandung ebenfalls bereits um ein Drittel verkleinert haben.
Beim Kreis ist noch kein Antrag eingegangen
Beim EN-Kreis weiß man offenbar noch nicht wirklich viel vom Vorhaben der Stadt. „Nach unseren Informationen steht das Ganze noch relativ am Anfang“, sagt Sprecher Ingo Niemann. Die Stadt habe bislang noch keinen Antrag bei der unteren Wasserbehörde eingereicht. Das sei aber notwendig. Niemann: „Wir wissen, dass es dort Probleme mit der Verschlammung gibt und dass da was gemacht werden muss.“ In die Gespräche müssten auch die Bezirksregierung und der Ruhrverband einbezogen werden.
Robin Mues vom Planungsamt ist erst einmal optimistisch. „Es ist das gute Recht aller Beteiligten, ihre Zweifel zu äußern. Deswegen setzen wir uns ja auch zusammen und besprechen das gemeinsam.“ Es gäbe auch noch andere Optionen, falls es im schlimmsten Fall keine Genehmigung gibt. „Man kann das Verfahren auch öfter anwenden, so dass nicht so viel Schlamm auf einmal in die Ruhr geleitet wird.“ Klar ist: In diesem Herbst wird’s nichts mehr mit der 400.000 Euro teuren Entschlammung.