Witten. Endlich wieder Kultur satt: Das Kulturforum hat Wittener am Sonntag zur Veranstaltung „Kulturaktiv!“ eingeladen. Mit viel Musik und Aktionen.
Endlich wieder Kultur satt: Das Kulturforum hat Wittener am Sonntag zur Veranstaltung „Kulturaktiv!“in die Stadt eingeladen. Mitarbeiter der Musikschule, der Stadtbibliothek, des Saalbaus, des Stadtarchivs und des Märkischen Museums hatten ein vielfältiges Programm für die Besucher zusammengestellt. Mit Livemusik auf verschiedenen Bühnen, Gedichten und Zeichnungen, einem Tunnelkonzert und einem DJ-Picknick auf dem Saalbau-Vorplatz.
Direkt vor dem Saalbau stehen Bauzäune, vor die Pappwände gestellt wurden. Es ist eine Arena, die von dem Videospiel „Splatoon“ inspiriert ist. Patrizio Borcosque und sein Sohn Enrique haben sich weiße Schutzanzüge übergezogen. Auch Christoph Kohl, Leiter des Märkischen Museums, lässt sich die Freude nicht nehmen und macht mit. Der Startschuss fällt und die drei rennen los. Sie haben zwei Minuten Zeit, so viel Arenafläche wie möglich mit von ihnen ausgewählten Farben zu bewerfen. Mit der Wahl der Farbe repräsentieren sie eines der Institute des Wittener Kulturforums.
„Solche Aktionen brauchte Witten einfach mal wieder“
Da gibt es Dunkelgrün für den Saalbau oder Orange für das Kulturbüro. Enrique Borcosque hat Rot, die Farbe der Wittener Musikschule, gewählt. Er ist der Gewinner, denn er hat mit seinen Schwämmen nicht nur seinen weißen Anzug komplett mit Farbe beschmiert, sondern auch die meiste Fläche in der Arena. „Das hat Spaß gemacht“, sagt der Fünfjährige strahlend. Sein Vater Patrizio ist ebenfalls begeistert. „Solche Aktionen brauchte Witten einfach mal wieder“, meint der 34-Jährige.
Vor der Unterführung am Saalbau hat das Stadtarchiv einen Stand aufgebaut, an dem kleine Besucher weiße T-Shirts bemalen können. Diese können anschließend mit nach Hause genommen oder in die Passage zwischen dem Saalbau und dem Parkhotel-Garten gehängt werden. „Der Durchgang verbindet die Stadt mit Kultur und Natur. Deswegen wollen wir ihn verschönern und beleben, damit er nicht einfach nur ein dunkler Tunnel ist“, erklärt Stadtarchiv-Leiterin Martina Kliner-Fruck.
Sänger und Songwriter Nils-Christopher genießt es, wieder vor Publikum zu spielen
Die Wände der Passage können mit Kreide bemalt werden. Rechts neben dem Tunnel sprüht der Wittener Künstler „Choko“ das Motto der Veranstaltung an die Wand. Der Betrachter sieht einen Maschendrahtzaun aus dem das Wort „Kulturaktiv“ herausspringt. Eine Rose umrankt die Buchstaben, als Zeichen für die Liebe zur Kultur. Mit der App „Biparcours“ konnten Besucher das Gelände des Kulturforums erkunden und virtuelle Aufgaben lösen. Hierfür gab es Punkte, für die Gewinner Bibliotheksgutscheine.
In der Passage testet der Sänger und Songwriter Nils-Christopher gerade die Akustik. Er begleitet den Kulturtag mit von Hand gemachter Musik, Gitarre und Gesang. Dem Berufsmusiker ist die Freude, wieder vor Publikum spielen zu können, anzusehen. „Die Corona-Zeit war hart, ich bin froh dass es seit September langsam wieder losgeht“, sagt der 34 -Jährige.
Trotz Corona soll die Kulturszene in Witten weiter wachsen
Kulturbereiche enger zusammenbringen
Aus den gewohnten Routinen ausbrechen und neue Wege erkunden – das hat das Team des Wittener Kulturforums schon vor Corona geplant. „Wir wollten uns weiter entwickeln und die verschiedenen Kulturbereiche enger zusammenbringen“, sagte Jasmin Vogel, Chefin des Kulturforums, am Rande der Veranstaltung „Kulturaktiv“.
Bei „Kulturaktiv“ haben Mitarbeiter aus den verschiedenen Wittener Kulturbereichen mitgewirkt. Es war das größte Kultur-Event in der Stadt seit dem Lockdown.
Im Park hinter dem Saalbau hört man die Violinenklänge von David Sogoan (15). Die Musikschule hat mehrere Bühnen auf dem Gelände verteilt aufgebaut. Im Schatten von Haus Witten spielt das „Jazz Ensemble“. Ein Stück weiter stimmen die Querflöten-Schülerinnen ihre Instrumente für den bevorstehenden Auftritt.
Musik und Kunst zwischen Stadt und Natur
Später am Abend baut Judith Schulze-Rohr, „DJuice“, ihr Pult auf dem Balkon des Saalbaus auf. Die Besucher können auf dem Platz davor picknicken und zuhören. „Das ist heute das erste Tunnel-Konzert in Witten. Aber wir hoffen, in Kooperation mit der Werkstadt, eine Serie daraus machen zu können“, betont Martina Kliner-Fruck. Vieles sei in Planung - denn trotz Corona soll die Kulturszene in Witten weiter wachsen.
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