Witten. Umweltaktion auf dem Rathausplatz Witten: 70 Müllsäcke machten auf Müllberge in Form einer (Kunst-)Welle aufmerksam.

Ist das Kunst oder kann das weg? Dies fragte sich wohl so mancher, der am Samstagmorgen (19.9.) am Wittener Rathausplatz vorbeikam. Der Grund: Die Initiative „Bochum bolzt“ hatte dort ein Kunstwerk aus blauen Müllsäcken aufgebaut. Die Säcke waren nur mit Luft gefüllt und standen symbolisch für die Ausbeute von einer Woche Müllsammeln in Witten.

Zwei Tonnen Abfall haben Freiwillige am 12. September beim sogenannten „Ruhr Clean Up“ am Wittener Ruhrufer gesammelt. Viele Wittener packten mit an. In Bommern und Herbede wurde aus der Aktion sogar ein kleines Fest. Beim Sortieren kamen allein 500 Kilo Metallschrott und 120 Kilogramm Glas zusammen. Alles, was sich nicht recyceln lässt, blieb in 50 Müllsäcken zurück. Nach dem großen „Ruhr Clean Up“ startete „Bochum bolzt“ auch an mehreren Wittener Grundschulen Aufräumaktionen. Dabei kamen zusätzlich 20 Säcke Müll zusammen – insgesamt also 70.

Initiative wünscht sich in Witten mehr Mülleimer und Aschenbecher

Auch Patrick Schulz beteiligte sich am Samstag an der Müll-Aktion. Der Wittener Student war erschrocken darüber, wie viel Müll beim „Ruhr Clean Up“ am Ruhrufer gefunden wurde.
Auch Patrick Schulz beteiligte sich am Samstag an der Müll-Aktion. Der Wittener Student war erschrocken darüber, wie viel Müll beim „Ruhr Clean Up“ am Ruhrufer gefunden wurde. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Auf dem Rathausplatz wurden an diesem Samstag (19.9.) die 70 blauen Müllsäcke in Form einer Welle aufgebaut. Sie sollten auf die Verschmutzung der Natur, insbesondere auch der Meere durch Plastikmüll aufmerksam machen. „Es ist toll zu sehen, wie viel man in einer Woche schaffen kann. Es ist aber auch erschreckend, wie viel wir gefunden haben“, sagte der Wittener Student Patrick Schulz von „Bochum bolzt“.

Die blauen Müllsäcke vor dem Rathaus sollten Bürger augenfällig auf das Problem aufmerksam machen. „Egal wie viel Müll wir aufsammeln, es wird immer neuer nachkommen, solange die Menschen nichts an ihrem Verhalten ändern“, so Nadja Röpke von „Bochum bolzt“.

Aktivisten nahmen „Müllwelle“ wieder mit

Die junge Frau bedauerte am Samstag, dass zwar viele Bürger Interesse an der Aktion zeigten. Nadja Röpke wünscht sich aber, dass noch mehr Menschen bei Müllsammel-Aktionen selbst Hand anlegen. „Wer selbst aktiv wird, bekommt ein viel stärkeres Bewusstsein für das Problem.“ Die Aktivisten von „Bochum bolzt“ wünschen sich, dass in Witten mehr Mülleimer und Aschenbecher aufgestellt und regelmäßig geleert werden. Damit nicht mehr so viel Abfall in der Umwelt „entsorgt“ wird. Ihr Kunstwerk, die Müllwelle, nahmen sie am Samstagmittag wieder mit.

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