Witten. Baustelle Bonhoefferstraße: Die Entwässerung Stadt Witten verspricht ein baldiges Ende der Kanalarbeiten. Dann wird im Viertel weiter umgebaut.
Vor drei Monaten ist die Bonhoefferstraße zur Hauptstraße hin gesperrt worden. Der Kanal, Baujahr 1927, hat seine Schuldigkeit getan. Jetzt steht fest, wann die Kanal- und die anschließende Fahrbahnerneuerung beendet sein sollen. „Mitte Dezember“, verspricht Rainer Gerlach von der Entwässerung Stadt Witten (ESW).
Das Bauende in drei Monaten dürfte nicht nur Autofahrer auf dieser wichtigen innerstädtischen Verbindungsstraße freuen, sondern auch die Anwohner. Denn vor den Häusern kann seit Baubeginn am 15. Juni nicht mehr geparkt werden. Die Baustelle wandert seither von der Bonhoefferstraße/Ecke Hauptstraße aus hoch in Richtung Lutherstraße.
„Wir sind mit den Arbeiten voll im Zeitplan“, sagt Gerlach. Derzeit wird in der Höhe des großen Parkplatzes gearbeitet, der über die Bonhoefferstraße nicht mehr angefahren werden kann. An der Johannisstraße wurden laut Ordnungsamt deswegen die Poller an der Zufahrt zur Kneipe „Old House“ entfernt. Über diesen Zuweg ist der Parkplatz weiterhin erreichbar.
Vor dem Oberdorf bekommt Witten einen neuen Minikreisverkehr
Die Bonhoefferstraße im Johannisviertel ist in die Jahre gekommen. Die Fahrbahn stammt aus dem Jahr 1967 und wurde in den letzten Jahren immer wieder nur notdürftig geflickt. Aufgrund der vorhandenen Straßenschäden reiche eine Sanierung der Fahrbahndecke alleine nicht aus, so Tiefbauamtsleiter Jan Raatz im Februar. Die voraussichtlichen Kosten der Fahrbahnerneuerung bezifferte die Stadt mit rund 287.000 Euro (brutto).
Die Sanierung der Bonhoefferstraße ist der Auftakt einer weiteren baulichen Umgestaltung des Johannisviertels. Der bisher unübersichtliche und für Autofahrer oft verwirrende Kreuzungsbereich Bonhoeffer-/Johannis-/Lutherstraße/Oberdorf wird umgebaut. Ab dem Frühjahr soll vor der Einmündung zum Oberdorf ein Minikreisverkehr entstehen. Raatz rechnet mit einem Baubeginn „etwa im März oder April“. Der Starttermin könne sich aber auch noch einmal ändern. Der Minikreisel wird einen Durchmesser von nur 18 Metern haben. Die Folge: Laster, Busse und andere große Fahrzeuge müssen die Verkehrsinsel überfahren.
Auch die untere Johannisstraße soll später eine neue Optik erhalten
Dies sei auch so geplant, so Raatz gegenüber unserer Redaktion. Aus diesem Grund werde die Mittelinsel des Kreisels auch nur wenige Zentimeter erhöht eingebaut. Die Bauzeit gibt der Tiefbauamtsleiter mit sechs bis neun Monaten an. Die Kosten für den neuen Kreisverkehr und die notwendigen Anschlüsse der betroffenen Straßen werden im städtischen Haushalt mit 940.000 Euro veranschlagt. Raatz: „Das werden wir zu 80 Prozent aus öffentlichen Fördermitteln bestreiten können.“
Auch die untere Johannisstraße soll später noch eine neue Optik bekommen. Die Fahrbahn soll verbreitert und künftig in beiden Richtungen zu nutzen sein. Die Zufahrt von der Ruhrstraße aus soll gesperrt werden. Bänke und Beete sollen die Aufenthaltsqualität vor Ort verbessern. Das alte Kopfsteinpflaster soll entfernt und die Fahrbahn asphaltiert werden. Auch Fahrradstellplätze soll es geben.
Geschäftsleute in Witten sorgen sich um Parkplätze vor der Ladentür
Es werden Straßenbaubeiträge fällig
Bei der Sanierung der Bonhoefferstraße werden laut der Stadt Witten für die Grundstückseigentümer Straßenbaubeiträge nach dem Kommunalabgabengesetz für das Land NRW fällig. Über die Beiträge informiert die Stadt online im Netz unter www.witten.de/anliegerinfo.
Hier findet man auch weitere Angaben zur Baustelle Bonhoefferstraße. Fragen zu den Straßenbaubeiträgen werden von Mitarbeitern des Tiefbauamtes auch telefonisch beantwortet: etwa von Annette Schröder (02302/581 4560) oder Katja Melis (02302/581 4567). Weitere Ansprechpartner findet man online unter www.witten.de/anliegerinfo.
Planungsamtschef Sebastian Paulsberg hatte die geplante Umgestaltung des Johannisviertels vor einem Jahr in der Kreuzkirche öffentlich vorgestellt. Gesprächsbedarf sahen Gewerbetreibende an der unteren Johannisstraße unter anderem noch bei der Zahl der geplanten neuen Parkplätze. Geschäftsleute äußerten nach der Info-Veranstaltung im September 2019 Bedenken, dass ihre Kunden Probleme bei der Parkplatzsuche bekommen könnten, wenn der Kornmarkt bebaut wird.
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