Witten. Im Johannisviertel in Witten wird über Jahre gebaut. Ab dem 15. Juni ist die Bonhoefferstraße voll gesperrt, Kanal und Fahrbahn werden saniert.
Die Großbaustelle Pferdebachstraße in Witten ist noch in vollem Gang, da rollen wenige hundert Meter weiter ebenfalls die Bagger an: Ab 15. Juni wird die Bonhoefferstraße saniert. Die kleine Straße in der Innenstadt gilt als „Haupterschließungsstraße“, viele nutzen sie, um in die Innenstadt zu gelangen. Und: An die anderthalbjährige Sanierung schließen sich die Umgestaltung der Johannisstraße und des Kornmarkts an. Das Johannisviertel wird über Jahre zur Baustelle.
Die Bonhoefferstraße ist in die Jahre gekommen: Aus dem Jahr 1927 stammt der Entwässerungskanal, von 1967 die Fahrbahn einschließlich der Parkstreifen. Entsprechend schlecht ist ihr Zustand. Anfang des Jahres hatte bereits eine aufwändige Suche nach einem Blindgänger in der Bonhoefferstraße für Sperrungen gesorgt. Die Bombe wurde übrigens nicht gefunden.
Ab dem 15. Juni wird die beauftragte Kanal- und Straßenbaufirma Krutmann die Baustelle einrichten. Zunächst tauscht die Entwässerung Stadt Witten (ESW) auf etwa 175 Metern zwischen der Hauptstraße und der Johannisstraße den Mischwasserkanal aus. Anschließend wird die Fahrbahndecke von Grund auf erneuert. Schließlich wird in Höhe Oberdorf ein kleiner Kreisverkehr angelegt, um die zurzeit unübersichtliche Kreuzung von Bonhoeffer-, Luther- und Johannisstraße sicherer zu machen. Die Fahrbahndecke soll bereits im Dezember 2020 fertig sein. Der Anschluss an den Kreisverkehr voraussichtlich Ende 2021, so die Stadt.
Die Straße wird für den Verkehr ab 15.6. bis in den Herbst voll gesperrt. Eine Umleitung führt über Hauptstraße/Ardeystraße und Ruhrstraße/Husemannstraße. Anlieger können ihre Häuser weiterhin erreichen. Die Baustelle wandert von unten (Fotostudio) nach oben.
Kosten werden teilweise auf Anlieger umgelegt
Anliegerinformation diesmal online
Wenn die Kosten einer Straßensanierung auf die Anlieger umgelegt werden, ist zwingend eine Informationsveranstaltung durchzuführen. Diese war Ende April in der Johanniskirchengemeinde geplant, fiel wegen der Ansteckungsgefahr durch das Corona-Virus aber aus. Nun informiert die Stadt online oder telefonisch.
Alle notwendigen Unterlagen stehen unter www.witten.de/anliegerinfo. Bei Fragen zu den Beiträgen können sich Anwohner beim Tiefbauamt informieren: Annette Schröder (581 4560) oder Katja Melis (581 4567).
Die Gesamtkosten für Fahrbahn, Parkstreifen und Entwässerung beziffert die Stadt auf etwa 490.000 Euro. Interessant für Anwohner und Grundstückseigentümer: Sie sollen nach dem Kommunalabgabengesetz und der Straßenbaubeitragssatzung an den Baukosten beteiligt werden. Die Stadt rechnet vor: Von den Gesamtkosten seien 138.500 Euro umlagefähig. Die eine Hälfte wird das Land NRW bezuschussen. Die verbleibenden 69.250 Euro werden dann auf alle Anlieger verteilt. Ein großes Grundstück an der Straße gehört der ev. Kirchengemeinde.
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„Die genaue Höhe des Betrags ist dabei abhängig von der Größe, Bebauung und Nutzung der Grundstücke. Dazu zählen etwa die Geschosszahl und die Nutzung für Wohnen oder für Gewerbe“, erklärt Stadtsprecher Jörg Schäfer. Die Beitragspflicht entstehe mit der technischen Fertigstellung der Baumaßnahme. „Das ist frühestens 2022 der Fall“, so Schäfer.
Umgestaltung des Johannisviertels
Wenn die Bonhoefferstraße fertiggestellt ist, kehrt im Johannisviertel jedoch keine Ruhe ein: Nach dem Bau des Minikreisverkehrs startet nahtlos die Umgestaltung der Johannisstraße, vom Kornmarkt bis zur Bonhoefferstraße. Die heutige Einbahnstraße soll nach dem Umbau in beiden Fahrtrichtungen befahrbar sein. Und: Ab Mitte 2021 kann man nicht mehr von der Ruhr- und Hauptstraße aus in die Johannisstraße abbiegen. Planungsamtsleiter Sebastian Paulsberg erklärt dies mit der Einhaltung des Luftreinhalteplans. Durch eine Änderung der Verkehrsführung hofft er, dass die Stickstoffdioxid-Belastung in der Ruhrstraße sinkt, weil dort der Verkehr gleichmäßiger fließt.
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Die „Entschärfung“ der beiden Kreuzungen bildet dabei den ersten Bauabschnitt, so Paulsberg. Die Planungen für die Fahrbahn laufen noch. Unklar sei die Anbindung an den Kornmarkt – wo das Bauen bekanntlich ebenfalls weitergehen soll.