Witten. Die Muttenthalbahn in Witten steht coronabedingt seit Monaten still. Jetzt gibt es für das Gruben- und Feldbahnmuseum aber einen Lichtblick.

Strahlende Gesichter. Endlich ist er da, der Förderbescheid für die Sanierung der Strecke der Muttenthalbahn. Am Dienstag hat ihn Karl Peter Brendel, Vorstandsmitglied der NRW-Stiftung, in Witten an Hannsjörg Frank von der Arge Muttenthalbahn überreicht. Die Stiftung unterstützt die Erneuerungsarbeiten der Ehrenamtlichen des Gruben- und Feldbahnmuseums mit einem warmen Geldregen von bis zu 25.000 Euro.

Auf einem Großteil des Schienenwegs im Muttental liegen noch alte Holzschwellen. Diese können jetzt durch neue Stahlschwellen ersetzt werden. Für Hannsjörg Frank, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Muttenthalbahn, die das Gruben- und Feldbahnmuseum Zeche Theresia und die Bahn betreibt, ist es ein emotionaler Tag. Durch Corona liegt der Betrieb seit April brach. Nun gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer. „Die neuen Schwellen sorgen dafür, dass wir unseren Betrieb dauerhaft aufrechterhalten können“, sagt der 58-Jährige. Bis zu 40 Jahre würden die Stahlschwellen halten.

NRW-Stiftung lobt Engagement der Muttenthalbahn in Witten

Bereits im Juli bekam die Arge Muttenthalbahn Bescheid, dass ihr Antrag von der NRW-Stiftung angenommen wird. Für Karl Peter Brendel, Vorstandsmitglied der NRW-Stiftung, ist es selbstverständlich, die Sanierung zu fördern und dadurch die Bergbautradition im Muttental auch in Zukunft aufrecht zu erhalten. „Das ehrenamtliche Engagement des Vereins hat uns beeindruckt. Deshalb war es uns wichtig, dieses Projekt zu unterstützen“, erklärt Brendel.

Alt und marode: Die alten Holzschwellen stammen teilweise noch aus den 80er Jahren. Mit der Sanierung soll die Zukunft der Muttenthalbahn gesichert werden.
Alt und marode: Die alten Holzschwellen stammen teilweise noch aus den 80er Jahren. Mit der Sanierung soll die Zukunft der Muttenthalbahn gesichert werden. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Aber wieso muss der museale Fahrbetrieb überhaupt erneuert werden? Die alten Holzschwellen auf den 1,6 Kilometern stammen aus den 80er Jahren. „98 Prozent der Strecke bestehen aus dem alten Bestand. Das Gebiet ist sehr durch Feuchtigkeit belastet. Das halten die alten Schwellen nicht mehr aus“, so Hannsjörg Frank.

10.000 Euro Zuschuss für die neuen Schwellen gibt es sofort – durch eine Verdoppelung der Spenden für die Muttenthalbahn können es am Ende aber auch 25.000 Euro werden. Doch was ist, wenn nicht genug Spenden zusammen kommen? Diese Sorge kann Brendel von der NRW-Stiftung Hannsjörg Frank und seinen Mitstreitern nehmen. „Wir wissen, wie schwierig es ist, in dieser Zeit Spenden zu bekommen. Deshalb würde wir es auch so auf die 25.000 Euro aufstocken.“ Denn auch bei der Stiftung sei man froh, wieder Förderbescheide ausstellen zu können.

Wann die Arbeiten beginnen, steht noch nicht fest

Für die Muttenthalbahn ist die Sanierung ein wichtiger Schritt für die Zukunft. In der Satzung der Arbeitsgemeinschaft ist seit 1989 der Vorsatz verankert, alte Bergbaudinge zu erhalten. Die Strecke ist dabei das Herzstück auf dem alten Gelände der Zeche Theresia. Doch wann kann mit den Arbeiten begonnen werden? „Wir sind noch in Gesprächen mit dem Hersteller“, sagt Vereinsvorsitzender Frank. Den genauen Zeitpunkt kann er deshalb noch nicht benennen. „Nicht alle Holzschwellen können auf einmal ausgetauscht werden.“ Schließlich handele es sich um insgesamt 1,6 Kilometer Schienenweg, wofür man bis zu 2000 Schwellen benötige. Das könne bis zu einem Jahr dauern.

Caritas-Betrieb produziert Schwellen

Die Stahlschwellen für die Sanierung werden von der LMG GmbH produziert – ein Eigenbetrieb der Caritas, der zu knapp 50 Prozent Menschen mit Behinderungen beschäftigt.

Als gemeinnütziger Verein ist die Arge Muttenthalbahn auf Spenden und Mitgliedsbeiträge angewiesen. Nur so könne das Museum erhalten werden.

Wer den Verein unterstützen will, bekommt dazu per Mail an info@muttenthalbahn.de mehr Informationen.

Nach und nach wird die Vorführstrecke zwischen Zeche Theresia und Nachtigall also stabilisiert. Eins ist dabei schon klar: Die Sanierung wird nur durch ehrenamtliche Helfer gelingen können. „Die Leute werden uns unter die Arme greifen. Wir wurden schon immer riesig unterstützt und hoffen, dass wir diese Dankbarkeit auch in Zukunft weiter ausleben können“, sagt Frank und gerät dabei vor Rührung ins Stocken. Noch emotionaler wird es für ihn wohl, wenn der Betrieb im Muttental endlich wieder rollt.

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