Witten. Das Gruben- und Feldbahnmuseum in Witten ist coronabedingt zwar dicht. Trotzdem wirft ein großes Sanierungsprojekt seinen Schatten voraus.
Warmer Regen für das Gruben- und Feldbahnmuseum Zeche Theresia: Die NRW-Stiftung unterstützt die Modernisierung der Muttentalbahn mit einem Zuschuss von bis zu 25.000 Euro.
Das Geld fließt in die Sanierung der Strecke zur Zeche Nachtigall. Dort liegen noch Holzschwellen, die nach über 27 Jahren durch Stahlschwellen ersetzt werden. Dafür gibt es einen sicheren Zuschuss in Höhe von 10.000 Euro.
Außerdem verdoppelt die Stiftung alle vom Verein zusätzlich eingeworbenen Spenden bis maximal 15.000 Euro. Das beschloss jetzt der Stiftungsvorstand unter dem Vorsitz von Ex-Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg.
„Wir legen für jeden gespendeten Euro noch einen drauf“, sagt Stiftungssprecher Stefan Ast. Das tue man gern bei Projekten, die einen großen Rückhalt in der Bevölkerung hätten. Gleichzeitig wolle man die Vereine so zum „Fundraising“ ermuntern, wie das Einsammeln von Spenden heißt.
2000 neue Schwellen für Strecke in Witten
Insgesamt schlägt die Streckensanierung nach Angaben der Stiftung mit knapp 50.000 Euro zu Buche. Der Verein, der das Museum und die Bahn betreibt, gehe bereits mit 10.000 Euro Eigenanteil an den Start.. Die Stiftung unterstützt die Instandsetzungsarbeiten, um den dauerhaften Erhalt des musealen Fahrbetriebs zu gewährleisten. Die in den neunziger Jahren verlegten Schwellen sind teilweise schon verrottet. „Die Schwellen waren damals ja schon fünf bis zehn Jahre bei der Ruhrkohle im Einsatz gewesen“, sagt Vorsitzender Hannsjörg Frank von der Arge Muttenthalbahn. Die übliche Liegezeit von 30 Jahren sei damit schon deutlich überschritten.
Handlungsbedarf sieht der 58-Jährige auf der kompletten, 1,6 Kilometer langen Vorführstrecke, die vom Parkplatz Nachtigallstraße über das Museumsgelände von Zeche Theresia bis zum Industriemuseum Zeche Nachtigall reicht. Wann die neuen Schwellen verlegt werden, kann Frank noch nicht sagen. Dieses Jahr werde das wohl nichts mehr, allein aus finanziellen Gründen. Was er schon weiß: „Sie werden von einem Eigenbetrieb der Caritas Nord im Saterland hergestellt.“ Benötigt würden mindestens 2000 Stück.
Die Arbeitsgemeinschaft hatte sich bereits mitten in der Corona-Krise mit einem Spendenaufruf an die Bevölkerung gewandt, um laufende Kosten wie Versicherungen und Pacht decken zu können. Durch die Pandemie sind sämtliche Einnahmen aus dem Fahr- und Museumsbetrieb weggebrochen.
Wegen der hohen Corona-Auflagen wird die komplette Saison in diesem Jahr ausfallen. Das Museum bleibt dicht und auch die Loks stehen weiter auf dem Abstellgleis – mit einer Ausnahme, hofft Hannsjörg Frank. „Wenn Interesse besteht, könnten wir die Nikolausfahrten an mehreren Tagen anbieten.“
Auch interessant