Witten. Witten besitzt keine Sirenen, deshalb ist am bundesweiten Warntag (10.9.) kein Ton zu hören. Nur die Warn-App „Nina“ macht den Probealarm mit.

Wenn bei einem bundesweiten Probealarm am Donnerstag (10.9.) um 11 Uhr die Sirenen heulen, bleibt es in Witten still. In den 90er Jahren wurden die Sirenen in der Ruhrstadt abgeschafft. 35 neue Heuler sollen zwar kommen. Aber Corona bremste die Installation bislang aus.

Überall wird für den bundesweiten Warntag geworben, Wittener irritiert diese Ankündigung allerdings: Hier hat schon seit Jahren keine Sirene mehr geheult. Den Probelauf der Nina-Warn-App, die viele Bürger auf ihrem Handy installiert haben, macht Witten aber mit. Punkt elf Uhr wird die „Push“-Nachricht zum Probealarm aufleuchten, so Ulli Gehrke, Sprecher der Wittener Feuerwehr.

Witten baut komplett neues Sirenennetz auf

Witten ist die einzige Stadt im EN-Kreis, die in den 90er Jahren ihre vorhandenen Sirenen abgeschafft hat. Nach Ende des Kalten Krieges sah man nicht mehr die Notwendigkeit für die Warnsysteme, erinnert sich Gehrke. Der Bund gab die Sirenen – und die damit verbundenen Kosten – an die Kommunen ab. Und die wollten lieber sparen.

Während andere Städte wie Hattingen an ihren alten Sirenen nur moderne Digitaltechnik nachrüsten mussten, wird Witten ein komplettes Sirenennetz mit 35 Geräten neu aufbauen müssen. 2018 gab es für die Anschaffung Gelder von Land und Stadt. 400.000 Euro sollten die Heuler kosten und 2020 in Betrieb gehen.

Feuerwehrsprecher aus Witten: Begehung der Standorte wegen Corona nicht möglich

„Wegen der Corona-Pandemie waren die Begehungen der Standorte bislang aber nicht möglich“, sagt Gehrke. Auf 27 Gebäude, verteilt im Stadtgebiet, werden die Sirenen installiert. Zum größten Teil sind dies Schulen. Die neuen Sirenen selbst sind wesentlich kleiner als die früheren „Tellermodelle“ und erinnern eher an eine Handy-Antenne.

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Vielleicht kann Witten am nächsten bundesweiten Warntag teilnehmen: Nach einem Beschluss der Innenministerkonferenz soll dieser zukünftig jährlich am zweiten Donnerstag im September stattfinden.