Witten. . Am Donnerstag heulen alle 76 Sirenen im EN-Kreis. Grund zu Sorge besteht nicht: Es ist ein Probealarm. In Witten wird aber nichts zu hören sein.

Der zweite Warntag startet am heutigen Donnerstag (7. März). Pünktlich um 10 Uhr heulen alle 76 Sirenen im EN-Kreis. Grund zu Sorge besteht nicht: Es ist nur ein landesweiter Probealarm. In Witten wird aber nichts zu hören sein.

Premiere hatte der Warntag im September 2018

Anfang September letzten Jahres hatten die Bürger des Ennepe-Ruhr-Kreises ganz schön was zu hören und sehen bekommen: Zeitgleich hatten die kreisweit vorhandenen 76 Sirenen laut und schrill aufgeheult, parallel meldete sich die Warnapp NINA. Es war die Premiere des ersten NRW-weiten „Warntages“. Jetzt kündigt das NRW-Innenministerium für Donnerstag, 7. März, einen „landesweiten Probealarm“ an. Daran beteiligt sind um 10 Uhr auch die Sirenen in den neun Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises, NINA hat hingegen keinen Einsatz.

Rolf-Erich Rehm, Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz beim Ennepe-Ruhr-Kreis.
Rolf-Erich Rehm, Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz beim Ennepe-Ruhr-Kreis. © Andreas Gruber

„Auf jeden Fall wird es wieder viel Lärm um Wichtiges geben“, betont Rolf-Erich Rehm, Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz im Schwelmer Kreishaus. „Die Ziele sind klar: Wir können testen, ob die Technik, die aus der Leitstelle im Kreishaus bedient wird, funktioniert. Gleichzeitig bringen wir den Bürgern die lebensrettende Funktion der Sirenen wieder näher.“

Start pünktlich um 10 Uhr

Wer tagsüber eine Sirene hört oder nachts von ihr aus dem Schlaf gerissen wird, dem soll wieder klar sein: Es droht eine Gefahr, das Warnsignal liefert mir einen ersten Hinweis, ich sollte mich aber sehr zeitnah in Internet oder Radio weiter informieren.

Pünktlich um 10 Uhr wird ein Mitarbeiter der Kreisleitstelle im Schwelmer Kreishaus am Donnerstag, 7. März, auf den Knopf drücken und die Warntöne aktivieren. Der Sirenen Dreiklang setzt sich dann aus „Entwarnung“, „Warnung“ und „Entwarnung“ zusammen. Der doppelt zu hörende Dauerton steht dabei für „Entwarnung“, der auf- und abschwellende Heulton für „Warnung“. Jeder Ton dauert eine Minute, zwischen den Tönen sind fünf Minuten Pause geplant.

Zwei Kilometer weit zu hören

Nach dem Ende des kalten Krieges waren die Sirenen still geworden, sie galten als Auslaufmodelle. „Heute weiß man, es war zu viel der Stille. Wenn es darum geht, Bürger flächendeckend und verlässlich auf Unwetter oder Überschwemmungen, Großbrände oder andere Risiken hinzuweisen, dann gehören Sirenen zum sichersten Ton“, nennt Rehm den Grund für das Comeback.

Schon heute steht übrigens fest: Der zweite NRW-weite Warntag findet am Donnerstag, 5. September, statt. Für diesen Termin kündigt das Innenministerium den Einsatz von Sirenen und NINA an. Zudem soll es wie bei der Premiere eine breite angelegte und koordinierte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit geben.

Sirenen in Witten werden wieder aufgebaut

Die aktuell vorhandenen 76 Sirenen verteilen sich wie folgt: Breckerfeld 4, Ennepetal 12, Gevelsberg 9, Hattingen 13, Herdecke 7, Schwelm 6, Sprockhövel 12 und Wetter 13. In Witten wurden vor Jahren sämtliche Sirenen abgebaut. In Kürze sollen sie wieder aufgebaut werden.

Moderne Sirenen sind je nach Umgebung in einem Umkreis von bis zu zwei Kilometern zu hören. Das Anschaffen und Einrichten neuer Geräte kostet rund 10.000 Euro. Das Land Nordrhein-Westfalen hat den Wiederaufbau des Netzes mit rund 20 Millionen Euro unterstützt.